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Anflug von Tauwetter für die griechisch-türkischen Beziehungen?

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den griechischen Außenminister Nikos Dendias. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den griechischen Außenminister Nikos Dendias.

Es gibt im Moment Annäherungsversuche, um die verkrusteten bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei zu entspannen. Am Mittwoch (17.3.) wurde der Vorsatz des griechischen Außenministers Nikos Dendias bekannt, sich am 14. April in Ankara mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu zu treffen, vorausgesetzt „die Bedingungen“ sollten dies „erlauben“.

Eine entsprechende Einladung hatte zuvor der türkische Chefdiplomat an Dendias übermittelt. Eines der Ziele der Begegnung soll es sein, ein Treffen zwischen dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vorzubereiten.
Bereits am Dienstag hatten sich Vertreter beider Länder in Athen zu einem informellen Gespräch über die Ausschließliche Wirtschaftszone in der Ägäis beraten. Dabei handelt es sich um die 62. Gesprächsrunde dieser Art, die bereits seit zwei Jahrzehnten in unregelmäßigen Abständen durchgeführt wird – bisher allerdings ohne nennenswerte Ergebnisse. Ein Termin für die 63. Gesprächsrunde zwischen Athen und der Türkei wurde noch nicht festgelegt. Beobachter als auch Regierungsvertreter weisen immer wieder deutlich darauf hin, dass es sich bei diesen Treffen nicht um Verhandlungen handle. Allerdings könnten solche aus dem Ergebnis dieser Gesprächsrunden hervorgehen.
Am Mittwoch finden in Athen, dieses Mal auf politischer Ebene, weitere Gespräche zwischen Vertretern der Türkei und Griechenlands statt. Dabei sollen auch Themen erörtert werden, die immer wieder zu bilateralen Spannungen führen. Dazu gehört etwa die Lösung der Zypernfrage.
Zuvor hatte sich Ankara über eine trilaterale Absichtserklärung zwischen Griechenland, Zypern und Israel beschwert. Diese wurde am 8. März unterzeichnet und sieht die gegenseitige Versorgung mit Elektroenergie über das Unterwasserkabel „EuroAsia Interconnector“ vor.
„Wir hegen die Hoffnung, dass die bilateralen Gespräche mit der Türkei zu einer Lösung führen werden“, kommentierte Außenminister Dendias die Lage. Der stellvertretende griechische Außenminister für Europäische Angelegenheiten Miltiadis Varvitsiotis rief seinerseits die Türkei dazu auf, sich an das internationale Recht zu halten und das provokative Verhalten in der Ägäis und dem östlichen Mittelmeer einzustellen. Varvitsiotis befindet sich in dieser Woche zu einem zweitägigen Besuch in Paris, wo er sich an Gesprächen zur Gestaltung der Beziehungen zwischen der EU und der Türkei beteiligt. Diese werden offiziell am 25. und 26. März bei einem EU-Gipfeltreffen besprochen; möglicherweise sollen dann auch Sanktionen gegen Ankara verhängt werden.
Bereits in der vorigen Woche hatte der Außenminister der Vereinigten Staaten Antony Blinken festgestellt, dass Ankara durch seine Aktivitäten den griechischen Luftraum sowie das internationale Recht verletze. Die Entwicklungen im östlichen Mittelmeer würde er seit einem Jahr mit Besorgnis verfolgen, so der US-Politiker. (Griechenland Zeitung / eh)

 

 

 

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