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Bundeskanzlerin Merkel zum Abschiedsbesuch in Athen Tagesthema

Bundeskanzlerin Merkel und Premier Mitsotakis vor der Akropolis (Foto: ek) Bundeskanzlerin Merkel und Premier Mitsotakis vor der Akropolis (Foto: ek)

Eine gewisse Symbolik kann man dem letzten Besuch der deutschen Bundeskanzerlin Angela Merkel in Griechenland nicht absprechen. Sie scheint Wert darauf gelegt zu haben, ihren Aufentahlt am geschichtsträchtigen Nationalfeiertag in Griechenland (28.10.) zu beginnen. 

Der ursprünglich angepeilte spätere Termin wurde wohl aus diesem Grund etwas vorverlegt. Gemeinsam mit dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis dinierte so die deutsche Politikerin am Donnerstagsabend in der Athener Altstadt vor dem Hintergrund der erleuchteten Akropolis. Am heutigen Freitag (29.10.) steht um 10.30 Uhr eine Begegnung mit Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou auf dem Programm und danach um 11 Uhr ein Arbeitstreffen mit Premier Mitsotakis. Im Rahmen der Gespräche, aber auch im Mittelpunkt des Interesses der Medien, steht u. a. eine Art Bilanz der 16-jährigen Kanzlerschaft und ihrer Auswirkungen auf die griechisch-deutschen Beziehungen. Analysten streichen hervor, dass sich Merkel zu Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise 2010 in Hellas dezidiert für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone ausgesprochen habe.
Eine spezielle Note kommt dem jetzigen Besuch natürlich auch angesicht der jüngsten Annäherung von Griechenland mit Frankreich zu. Als Folge der Achse Athen/Paris wurden u. a. französische Rüstungsgüter geordert, aber auch eine Art „Beistandsgarantie“ für den Fall eines Angriffs eines Drittstaates vereinbart. Offensichtlich stellt dieser Pakt einen Wink an Ankara dar. Angesichts zahlreicher türkischer Provokationen der Türkei im östlichen Mittelmeer in den vergangenen Monaten wünscht sich Athen natürlich eine tatkräftige Unterstützung seiner vom Völkerrecht abgedeckten Positionen gegenüber dem östlichen Nachbarn auch von Berlin. Gerade die unterschiedliche Handhabung der Beziehungen zur Türkei sorgte wiederholt für divergierende Auffassungen zwischen den Regierungen in Athen und Berlin. Aus der deutschen Hauptstadt heißt es in dieser Causa, dass man Lösungen im griechisch-türkischen Verhältnis ausschließlich durch Dialog und gegenseitigen Respekt finden könne. Trotz der manchmal nicht vorhandenen Deckungsgleichheit bei politischen Fragen gehöre die Eiszeit zwischen den Griechenland und Deutschland früherer Jahre nach Meinung von Experten, wie etwa dem Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Alexander Kritikos, endgültig der Vergangenheit an. Dafür sprechen nicht zuletzt Pläne für größere Investitionen vor allem im Alternativenergiebereich. (Griechenland Zeitung / rs)

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