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Fingierte Landkarte bei „Le Monde“ sorgt für Proteste Griechenlands Tagesthema

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Französische Tageszeitung sorgt für Verwirrung in Griechenland (© Eurokinissi). Französische Tageszeitung sorgt für Verwirrung in Griechenland (© Eurokinissi).

In dieser Woche kam es zu einem kleinen diplomatischen Intermezzo des griechischen Botschafters in Paris Dimitris Zevelakis bei der englischsprachigen Ausgabe der französischen Zeitung „Le Monde“. Letztere hatte eine Landkarte zum Ergebnis der ersten Runde der Wahlen in der Türkei veröffentlicht, die am 14. Mai stattgefunden hatten.

Auf dieser Karte waren griechische Inseln mit rot markiert worden, angeblich um zu zeigen, dass deren Einwohner für den Konkurrenten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Kemal Kilicdaroglu gestimmt hätten. Es handelt sich dabei u. a. um die griechischen Inseln Rhodos, Symi, Kos, Leros, Chios und Ikaria.
„Le Monde“ hat die Landkarte nach den Protesten aus Hellas sofort von ihrem Internetauftritt entfernt. Botschafter Zevelakis hatte mit diplomatischen Formulierungen darauf hingewiesen, dass eine derartige Landkarte Verwirrung bei den Lesern von „Le Monde“ verursachen könne. Im Prinzip dürfte es sich bei diesem Verwirrspiel um journalistische Oberflächlichkeit gehandelt haben; die Redakteure hatten als Quelle für diese Karte offenbar die türkische Nachrichtenagentur Anadolu herangezogen. Was an der Darstellung halbwegs richtig gewesen sein dürfte: Rund 75 % der in Griechenland lebenden Türken hatten Kilicdaroglu ihre Stimme geschenkt.

Außenminister Nikos Dendias stellte am Donnerstag (18.5.) fest, dass man in Anbetracht der griechisch-türkischen Beziehungen nicht naiv sein dürfe. Das Ergebnis der ersten Wahlrunde in der Türkei habe für Athen keine Überraschungen gebracht. Griechenland werde mit der jeweiligen Regierung in Ankara, die nach dem Urnengang vom 28. Mai hervorgehen wird, kooperieren; egal welche Regierung das sei. Man werde auch weiterhin am Aufbau der bilateralen Beziehungen arbeiten, erklärte der griechische Chefdiplomat. Aus dem Interview geht außerdem hervor, dass der eigentliche Meinungsunterschied zwischen Athen und Ankara die Ausschließliche Wirtschaftszone in der Ägäis sei. Dendias verwies darauf, dass seit 2004 64 Sondierungskontakte durchgeführt worden seien, die jedoch kein handfestes Resultat gebracht hätten.
(Griechenland Zeitung / eh)

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