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Erdbebenserie vor Santorini reißt nicht ab: Premier Mitsotakis besucht die Insel Tagesthema

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Auf Santorini traf am Donnerstag per Fährschiff schweres Gerät des Militärs ein (Foto: © Eurokinissi) Auf Santorini traf am Donnerstag per Fährschiff schweres Gerät des Militärs ein (Foto: © Eurokinissi)

Eine intensive Erdbebenserie in den Kykladen, die in erster Linie die Menschen auf der Insel Santorini, aber auch auf Amorgos in Unruhe versetzt, reißt nicht ab.

Im Gegenteil: Die Intensität scheint sich weiter zu erhöhen. Am Mittwochabend hatte sich eine Erschütterung der Stärke 5,2 auf der Richterskala ereignet. Insgesamt wird die Zahl der Beben in der Region auf rund 8.000 beziffert, Dutzende davon lagen über 4 Richter. In dieser Woche wurde für die Insel der Notstand ausgerufen; er gilt zunächst für 30 Tage.
Konkrete Vorhersagen, wie sich die Lage weiter entwickeln könnte, sind schwer möglich. Einige Seismologen gehen davon aus, dass sich die Erschütterungen auf dem jetzigen Niveau noch über mehrere Wochen oder gar Monate hinziehen könnten. Gewarnt wird hin und wieder auch vor einem möglichen noch stärkeren Erdbeben, das eventuell sogar die Stärke 7 erreichen könnte. Vergleichbar wäre ein solches dann vielleicht sogar ansatzweise mit jenem, von dem Santorini im Juli des Jahres 1956 betroffen war. Damals lag die Magnitude bei 7,4, eines der Nachbeben erreichte immerhin noch die Stärke 7,2; es folgte ein 20 Meter hoher Tsunami; mehr als drei Dutzend Menschen kamen ums Leben.
Angesichts der Situation, die sich in den letzten Tagen herauskristallisiert hat, haben bisher mehr als 12.000 Menschen die Insel Santorini verlassen. Einige von jenen, die auf dem Eiland geblieben sind, übernachten seit Tagen aus Angst vor einem schweren Erdstoß, der eventuell Gebäude zum Einstürzen bringen könnte, in Kraftfahrzeugen oder in anderen provisorischen Unterkünften.
Am Donnerstag wurden weitere Militäreinheiten auf die Insel entsandt, aber auch Kräfte der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes und der Polizei. Die Elektrizitätsgesellschaft hat schwere Stromaggregate nach Santorini gebracht. Für den Fall, dass das Telefonnetz zusammenbrechen könnte, wurden mobile Einrichtungen geliefert, mit deren Hilfe im Ernstfall die Kommunikation gewährleistet werden soll.
Wie die in Athen erscheinende Tageszeitung Kathimerini in ihrer Ausgabe vom Freitag (7.2.) berichtet, bereitet sich Israel sogar auf einen möglichen Tsunami vor, der durch ein starkes Beben bei Santorini ausgelöst werden könnte.
Um sich vor Ort ein konkretes Bild von der Lage zu machen, reist Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Freitag auf das erschütterte Eiland in den Kykladen.
(Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

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