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Massenhafte Proteste zum Tag der Arbeit in Griechenland Tagesthema

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(Foto © Eurokinissi) (Foto © Eurokinissi)

Anlässlich des Tages der Arbeit am 1. Mai gingen in Griechenland in zahlreichen Städten Tausende Demonstranten auf die Straßen.

Mit Sprechchören und auf Transparenten wurde auf die Spirale der Teuerung, die geringen Löhne für die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer, die immer weiter steigenden Mietkosten, aber auch auf die Probleme in Bereichen wie Bildung und Gesundheit hingewiesen. Gefordert wurde auch eine Wiederherstellung der Arbeitnehmerrechte. Für Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst wurde die Wiedereinführung des 13. und 14. Monatsgehaltes gefordert. Diese Zahlungen waren im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2010 vor allem auf Druck der internationalen Geldgeber abgeschafft worden.
An den Kundgebungen – die größten fanden in Athen und Thessaloniki statt – beteiligten sich Gewerkschaften sowie Parteien der Opposition. Der Vorsitzende der sozialistischen Oppositionspartei PASOK, Nikos Androulakis, legte an einem Mahnmal in der Athener Vorstadt Kaisariani einen Kranz nieder. Dort waren allein am 1. Mai 1944 von den deutschen Besatzern 200 Kommunisten exekutiert worden. Der Sozialist stellte fest, dass man an diesem Tag „die Arbeitnehmer ehre, die für Arbeit mit Rechten, mit Sicherheit, Hoffnung und Zukunft kämpfen“. Dimitris Koutsoumpas, Generalsekretär der kommunistischen KKE, dessen Partei bei den Maikundgebungen besonders stark vertreten war, konstatierte: „Das Dilemma der Epoche sei aktueller denn je: Sozialismus oder Barbarei.“
Zu Wort meldete sich auch der Vorsitzende des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA), Sokratis Famellos. Er verwies darauf, dass „Arbeit ein Recht“ sei. Das betreffe alle, deshalb protestiere man an diesem Tag in der Öffentlichkeit. Für die Arbeitnehmer „läuft die Sache nicht gut, weder bei ihrer Bezahlung, noch bei ihren Rechten und auch nicht bei den Lebenshaltungskosten“. Der Linkspolitiker griff Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis persönlich an: „Im Griechenland von Herrn Mitsotakis gibt es kein Leben in Würde“, warf er ihm vor.
Der Premierminister meldete sich seinerseits mit einem Kurzvideo bei TikTok zu Wort. Darin machte Mitsotakis auf Eingriffe seiner Regierung aufmerksam, durch die die Lage vieler Arbeitnehmer verbessert worden sei. Er stellte fest: Tag für Tag stärken wir die Arbeitnehmer. Wir haben noch viel zu tun – und wir werden es tun.“
(Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

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