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Griechenland ist angesichts der Lage im Nahen Osten in Alarmbereitschaft Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand vor der Tagung des Regierungsrates für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung (KYSEA). Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand vor der Tagung des Regierungsrates für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung (KYSEA).

Griechenland zeigt sich angesichts der Lage zwischen Israel und dem Iran besorgt. Probleme könnte dies vor allem für den Schiffsverkehr als auch die Energieversorgung mit sich bringen. Griechische Staatsbürger wurden bereits aus diesen beiden Ländern evakuiert.

„Die internationale geopolitische Lage bleibt komplex und besorgniserregend.“ Das stellte am Sonntag (22.6.) Premierminister Kyriakos Mitsotakis angesichts der Lage im Nahen Osten fest. Wichtig sei dabei „Zurückhaltung zu üben und die Gespräche wiederaufzunehmen“. Eine weitere Eskalation würde „die Instabilität in einer bereits stark belasteten Region noch weiter verschärfen“. Besprochen wird das Thema zudem im Rahmen einer NATO-Konferenz in Den Haag und des Europäischen Rates in Brüssel. Über die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten hat sich Mitsotakis am Freitag außerdem telefonisch mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz ausgetauscht. Die beiden Regierungschefs vereinbarten, ihre diplomatischen Aktivitäten eng zu koordinieren.

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Demonstration gegen den Krieg im Nahen Osten

Diplomatischer Weg
Am Sonntag tagte unter der Führung von Premier Mitsotakis der Regierungsrat für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung (KYSEA). Erörtert wurden auch hier die Entwicklungen im Nahen Osten. Einig war man sich, dass man „Selbstbeherrschung“ an den Tag legen müsse. Beunruhigt zeigte sich das Gremium über die See- und die Energiesicherheit. Griechenland vertritt die Auffassung, dass der Iran über keine Atomwaffen verfügen dürfe; eine Lösung müsse jedoch auf dem diplomatischen Weg gefunden werden. Griechische Schiffe, die in der Nähe der Straße von Hormus, zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman, unterwegs sind, werden aus Sicherheitsgründen dazu aufgerufen, einen sicheren Hafen anzulaufen. Davon betroffen sind derzeit mehr als 200 Schiffe. Die Sicherheit griechischer Staatsbürger, die auf diesen Schiffen unterwegs sind, habe für Athen absolute Priorität.
Weiter hieß es: „Die griechischen Behörden bleiben auf allen Ebenen wachsam, um den Auswirkungen einer komplexen und unsicheren geopolitischen Lage zu begegnen.“

Hunderte Grenzübertritte
Besorgt zeigt sich Hellas auch angesichts einer drohenden Zunahme von Flüchtlingen, die möglicherweise über Griechenland illegal weiter in andere europäische Länder einreisen wollen. Allein aus Libyen wurden innerhalb von nur zwei Tragen etwa 1.000 illegaler Grenzübertritte registriert. Unterdessen sind viele israelische Touristen, die aufgrund eines Flugverbots vorübergehend in Griechenland bleiben mussten, zurück in ihre Heimat gekehrt.
Den griechischen Behörden ist es in der vorigen Woche gelungen, „unter extrem schwierigen Bedingungen“ 16 griechische Staatsbürger und deren Familien aus dem Iran zu evakuieren. Diese Repatriierungsaktion gelang über Aserbaidschan, das eine Grenze mit dem Iran teilt. Zuvor wurden bereits 105 griechische Staatsbürger und deren Familien mit Transportmaschinen des Militärs vom Typ C-130 und C-27 von Israel über Ägypten nach Griechenland ausgeflogen worden.
Außenminister Jorgos Gerapetritis beteiligt sich unterdessen am Montag an einer Sitzung des Rates für Auswärtige Angelegenheiten der Europäischen Union. Besprochen werden dabei die Entwicklungen im Nahen Osten und der Krieg in der Ukraine. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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