Allein im Juni sind in Griechenland 63 Menschen durch einen Autounfall verstorben. Ein Verkehrsunfallberater spricht sich für eine strengere Gesetzgebung aus. Unterdessen beschäftigt ein schockierender Autounfall in Thessaloniki die griechische Öffentlichkeit.
Aller 14 Stunden verliert ein Mensch in Griechenland durch einen Autounfall sein Leben. Das erklärte der Verkehrsunfallberater Antonis Morfonios in einem Interview gegenüber dem staatlichen Fernsehsender ERT. Demnach seien im Juni in Griechenland 63 Menschen durch einen Unfall mit dem Pkw verstorben; 1.295 wurden verletzt. – Europaweit belege damit Griechenland nach Rumänien und Bulgarien den dritten Platz; 2023 lag Griechenland noch auf dem vierten Platz.
Morfonios setzt sich angesichts dieser Tatsachen für eine weitere Aufwertung der Straßenverkehrsordnung ein, die derzeit eher „bestrafe“ als vorbeugend zu dienen. Außerdem kritisierte er, dass die griechische Bevölkerung keine ausreichende Bildung in diesem Bereich habe.
Das Nachrichtenportal newsauto.gr macht unterdessen darauf aufmerksam, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen sei. Dies liege dem Autoren zufolge u. a. an der Verbesserung der Infrastruktur und der Verschärfung der Gesetzgebung.
Unterdessen sorgte vor nur wenigen Tagen ein Autounfall in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki für Aufsehen. Eine 45-jährige Frau war mit ihrem schwarzen Porsche mit einem Pkw zusammengestoßen. Anschließend beging sie Fahrerflucht. In ihrer Aussage erklärte die Frau, dass sie sich an die Ereignisse nicht erinnern konnte und dass sie keinen Alkohol konsumiert habe. Pikant an der Sache: Die Blutabnahme konnte erst acht Stunden nach der Tat erfolgen.
Die Insassen des zweiten Pkw wurden mit zahlreichen Knochenbrüchen und weiteren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Rechtsanwalt der Opfer wies darauf hin, dass die Aussage der Täterin keinen Sinn ergebe und dass sie mit über 150 Stundenkilometer unterwegs gewesen sein dürfte; auf der Straße, auf der sich der Unfall ereignet hatte, seien nur 90 Studentenkilometer erlaubt. Vorgeworfen werden der 45-Jährigen unterdessen u. a. gefährliches Fahren, Fahrerflucht und Fahren unter Drogeneinfluss.
Ebenfalls bei Thessaloniki hatte sich am Wochenende auf der Straße zwischen der nordgriechischen Metropole und Moudania auf der Chalkidiki ein eher skurriler Autounfall ereignet, als ein Lkw gegen die Leitplanken gefahren ist. Die Ladung des Lkw – es handelte sich um Weintrauben – verteilte sich daraufhin auf dem Asphalt. Der Straßenverkehr wurde entsprechend beeinträchtigt, da die Fahrbahn extrem rutschig geworden war. (Griechenland Zeitung / eh)