Während ein geplanter Fluglotsen-Streik für Mittwoch abgesagt wurde, sind auf griechischen Flughäfen weiterhin Verspätungen zu erwarten. Die Fluglotsen fordern u. a. die Einstellung von zusätzlichem Personal und die Aufwertung der Kontrollsysteme, mit denen sie arbeiten.
Ein angekündigter Streik der Fluglotsen, der im Rahmen eines Generalstreiks am 1. Oktober stattfinden sollte, wurde per Gerichtsentscheid für illegal erklärt. Das bedeutet, dass der Flugverkehr am Mittwoch in Griechenland normal bzw. nach Vorschrift durchgeführt wird.
Bestätigt wurde das u. a. auch in einer Pressemeldung der Fluggesellschaft AEGEAN. Darin heißt es, dass die Flüge von AEGEAN und Olympic Air am Mittwoch, 1. Oktober, „planmäßig durchgeführt“ werden. Das betreffe „alle Flüge im Inlands- und internationalen Streckennetz“. Grund dafür sei „die Aufhebung des ursprünglich angekündigten Streiks des Fluglotsenpersonals“.
Allerdings befürchten einige Beobachter, dass dennoch mit Verspätungen zu rechnen sein könnte, da sich Meinungsverschiedenheiten zwischen den Fluglotsen und dem Ministerium für Infrastruktur und Verkehr verhärtet haben. So etwa fordern die Fluglotsen eine technische Aufwertung der Kontrollsysteme, mit denen sie arbeiten, auf europäische Standards. Sie erklärten, dass sie produktiver als ihre Kollegen in Deutschland, Spanien, Italien und der Schweiz seien, jedoch schlechter bezahlt würden als ihre Kollegen in Bulgarien, Rumänien, Kroatien und Slowenien.
Zudem zeigen sich Gewerkschafter der Branche unzufrieden mit einer vorgelegten Gesetzesänderung des Ministeriums. Diese sei ihrer Einschätzung zufolge unzureichend und würde keine Lösungen bieten. Das Ministerium argumentiert hingegen damit, dass viele Verfahren durch das neue Gesetz vereinfacht würden.
Die Vertreter der Fluglotsen fordern auch die Einstellung von zusätzlichem Personal. Laut Vorschrift müssten sie in der Stunde 22 Ankünfte dirigieren; in Stoßzeiten seien auch 28 Flüge erlaubt. In den Sommermonaten müssten sie jedoch bis zu 39 Ankünfte pro Stunde beaufsichtigen. Hintergrund sei die dann zunehmende Ankunftszahl von Urlaubern, die in Griechenland ihre Ferien verbringen wollen. Die Fluglotsen fassen zusammen, dass der Grund dafür, dass das Flugverkehrssystem noch nicht zusammengebrochen sei, lediglich in ihrer harten persönlichen Arbeit zu suchen sei. (Griechenland Zeitung / eh)