Login RSS

Griechenland feiert den „Ochi-Tag“ – Erinnerung an den Widerstand Tagesthema

  • geschrieben von 
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt die Probeparade vom 23.10.2025 für die am 28.10. stattfindende Militärparade in Thessaloniki. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt die Probeparade vom 23.10.2025 für die am 28.10. stattfindende Militärparade in Thessaloniki.

Am heutigen Dienstag, dem 28. Oktober, feiert Griechenland einen seiner beiden Nationalfeiertage, den sogenannten „Ochi-Tag“. Mit diesem wird an den historischen Widerstand des Landes gegen Italien im Jahre 1940 erinnert.

Der damalige Ministerpräsident Ioannis Metaxas hatte an diesem Tag die Forderung Roms abgelehnt, italienische Truppen ins Land einmarschieren zu lassen – mit den Worten: „Alors, c'est la guerre.“ (Das ist also der Krieg.) In späterer Verklärung wurde daraus das legendäre „Ochi“, also „Nein“, mit dem der Ministerpräsident das italienische Ultimatum beantwortet haben soll. Nur wenige Stunden später griff Italien von Albanien aus an, und Griechenland trat damit in den Zweiten Weltkrieg ein. Der andere Nationalfeiertag, der 25. März, erinnert an den Beginn des griechischen Freiheitskampfes gegen das Osmanische Reich im Jahr 1821.
Beide Feiertage werden mit Militärparaden begangen. In Athen findet heute die traditionelle Schülerparade statt mit der die griechische Flagge geehrt wird. In Thessaloniki wiederum findet eine große Militärparade statt. Teil des offiziellen Programms an diesem Festtag ist zudem das Hissen der griechischen Flagge auf dem heiligen Felsen der Akropolis in Athen um 8 Uhr und eine Kranzmiederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten vor dem Parlament um 10.40 Uhr.
Verteidigungsminister Nikos Dendias sandte zum Nationalfeiertag eine Botschaft der nationalen Einheit an die bewaffneten Streitkräfte: Der 28. Oktober sei ein Meilenstein in der griechischen Geschichte, und um wieder „Ochi“ sagen zu können, brauche es eine starke nationale Abschreckung.
Der ehemalige griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis war aus diesem Anlass nach Südalbanien gereist, wo er Denkmäler für gefallene griechische Soldaten in Nordepirus besuchte. Auf dem Bergmassiv Trebesina (albanisch: Trebeshina) – nordwestlich der Kleinstadt Klisoura (albanisch: Këlcyra) – wurden 1940/41 entscheidende und verlustreiche Schlachten des griechisch-italienischen Krieges geschlagen, aus dem Griechenland als Sieger hervorging. Kurz darauf sah sich Hitler dazu veranlasst, Griechenland mit seinen Truppen für dreieinhalb Jahre zu besetzen, was einen extrem hohen Blutzoll der griechischen Bevölkerung forderte.
(Griechenland Zeitung / Tristan Lenk)

Nach oben

 Warenkorb