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Landesweite Protestaktionen der Landwirte in Griechenland

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während einer Demonstration von Landwirten in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während einer Demonstration von Landwirten in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki.

Zu Straßen-, Zoll- Flughafen-, und Hafenblockaden durch Landwirte, die dafür ihre Traktoren einsetzen wollen, soll es zwischen dem 30. November und dem 5. Dezember im ganzen Land kommen. An diesem vorläufig letzten Tag der Protestwelle sollen auch Nationalstraßen blockiert werden.

Griechenlands Landwirte stehen vor großen Herausforderungen. Ihr Unmut richtet sich gegen zu hohe Produktionskosten im Zusammenhang mit zu geringen Einnahmen. Ein Vertreter der Landwirte aus Messenien auf der Peloponnes erklärte etwa gegenüber dem staatlichen Fernsehsender ERT, dass seine Kollegen die Kartoffeln für 0,15 Euro pro Kilo verkaufen würden; in den Supermärkten läge deren Preis hingegen bei einem Euro pro Kilo.
Ein weiteres Thema, das die Landwirte beschäftigt, ist eine Seuche unter Ziegen- und Schafherden; bisher mussten annähernd 450.000 Tiere notgeschlachtet werden
Aber auch ein Skandal bezüglich von Zuschüssen aus der staatlichen Agentur für die Auszahlung und Kontrolle von Gemeinschaftsbeihilfen (OPEKEPE) ist ein Problem für die Landwirte. Ein Teil der EU-subventionierten Gelder ging an nicht berechtigte Personen; nun fordert die EU Strafgelder von Griechenland. Die Mittel dafür – so die Befürchtung – könnten aus der OPEKEPE-Kasse, die für Subventionen für Landwirte vorgesehen ist, genommen werden. In der Praxis dürfte dies zu einer Kürzung der erwarteten Fördermittel führen.

Probleme der Provinz
Aus Regierungskreisen hieß es unterdessen, dass in den vergangenen Tagen 82.000 Landwirte insgesamt 42 Millionen Euro an Fördermittel erhalten hätten.
Den Bauern ist das zu wenig, und auch die Opposition übt Kritik.
Oppositionschef Nikos Androulakis von der sozialistischen PASOK fasste zusammen, dass die Provinz „in Teuerung und Vernachlässigung versinkt“. Aus diesem Grund sei die „Zeit für ein neues Wirtschaftsmodell gekommen“. So sprach er sich für eine Verbindung des Primärsektors mit dem Tourismus aus.
Aus dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) wurde darauf hingewiesen, dass die Landwirte nicht „aus freier Wahl auf die Straße“ gingen, sondern „aus purer Notwendigkeit“. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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