Griechenland / Athen. Klar distanziert vom Vorschlag, in allen
griechisch-türkischen Meinungsverschiedenheiten den Internationalen
Gerichtshof von Den Haag anzurufen, hat sich Staatspräsident
Karolos Papoulias. Seiner Ansicht nach verberge sich hinter dem
Verhalten der Türkei eindeutig der Versuch, das Gleichgewicht in
der Ägäis zu stören. Im Rahmen einer Rundreise durch den Dodekanes
erklärte er bei einem Aufenthalt auf der Insel Symi, dass die
Gebietsansprüche Ankaras im Rahmen der europäischen Logik keinen
Platz hätten. Auch das Anzweifeln der Souveränitätsrechte eines
Nachbarlandes begleitet von Kriegsdrohungen sei fehl am Platze.
Wenn man die Differenzen mit der Türkei durch einen Gang nach Den Haag lösen wolle, so der Staatspräsident, dann gebe es keine Garantie dafür, ob die Türkei ein solches Urteil anerkennen würde. Als Lösung des Problems plädierte Papoulias für die EU-Perspektive der Türkei. Ein Demokratisierungsprozess in der Türkei sei „hilfreich für die gemeinsame Zukunft der beiden Völker\".