Login RSS
Donnerstag, 20. Oktober 2016 12:22

Jubiläumsparaden zur Schlacht von Navarino

Gute Idee, mal wieder nach Pylos! Endlich auch einmal die große Parade sehen, die hier zu einem alljährlichen Spektakel wird! Denn am 20. Oktober jährte sich in diesem romantischen Hafenstädtchen auf der Peloponnes die Schlacht von Navarino. Der jahrelange Aufstand gegen die Osmanen trug 1827 endlich Früchte, Obwohl keine Griechen mitkämpften, erlangte Griechenland seine Unabhängigkeit.
Wir erinnerten uns: Die Alliierten, bestehend aus Franzosen, Briten und Russen schlugen mit nur 27 Schiffen die von den Ägyptern unterstützten Türken mit ihren 65 Schiffen. Und das in einer mit Kanonen bestückten Bucht mitten in Feindesland!


Also auf zum großen Fest, zumal man vorher noch die unter venezianischer Herrschaft entstandene Festung und das dazugehörige Museum besichtigen konnte. Kaum angekommen, leiteten uns wegen des erwarteten Ansturms freundliche Polizisten auf eine Umgehungsstraße um, die ihrerseits von ortskundigen Griechen auch gleich umgangen wurde. Der große Platz direkt am Hafen mit seinen unzähligen Cafés und riesigen Schatten spendenden Platanen war in der Mitte bereits mit Seilen abgesichert. Ehepaare hatten sich „in Schale geworfen“: über die Schulter gehängte Jacketts, extrem hochhackige Absätze, festlich heraus geputzte Kinder, große Stapel von Plastikstühlen für die Zuschauer. Die obligatorischen Luftballonverkäufer fehlten ebenso wenig, wie emsige Kellner, die auf das anschließende Mittagsgeschäft warteten.
Unsere Enkelin, die mit ihren zwei Jahren natürlich überhaupt nicht wusste, was hier eigentlich passieren sollte, ignorierte den festlichen Trubel juchzend auf einer für 50  Cent sich drehenden Eisenbahn, die außer dem typischen Getute zudem noch Kinderlieder ausstieß (In Koroni kostete die gleiche Lok das Doppelte!)

Schließlich marschierten ganz in weiß uniformierte Soldaten der griechischen Seestreitkräfte in mehr oder weniger gleichem Rhythmus auf den freien Platz, um sich sogleich in den einzigen verfügbaren Schatten zu stellen. Gefolgt von Schülergruppen aus Pylos, Soldaten des griechischen Heeres und einer russischen Delegation, die nun alle in der mittäglichen Herbstsonne braten durften.
Ein älterer Herr, vielleicht der Bürgermeister, kündigte nun mit kratzig-brüchiger Stimme das jeweils Kommende an: Reden wurden gehalten, Kinder trugen patriotische Gedichte vor, die obligatorische Marschmusik und die französisch-englisch-russisch-griechischen Nationalhymnen erklangen, die die jeweiligen Touristen zum Aufstehen zwangen.
Inzwischen hatte sich der gesamte Platz gefüllt. Eltern klatschen und winkten stolz ihren Kindern zu, besonders als dann auch noch der ganze Tross, erweitert um weitere Blaskapellen, Kinder und ältere Damen in wirklich hübschen Trachten an den Zuschauermassen vorbei defilierten.

Unsere Enkelin, die ich überzeugt hatte, dass im Moment einmal Bahn fahren reichen müsste, war nun ebenso angetan von dem, was hier geschah, wie ihre Eltern und Großeltern.
Als dann aber auch noch die russische Delegation vorbeimarschierte – ich hatte einen neben mir stehenden Griechen vorsichtshalber nach ihrer Herkunft befragt, worauf er antwortete, dass man das doch merken würde, weil die im Marschieren mehr auf Zack seien als die eigenen Landsleute, bei denen das eher wie Volkstanz aussehen würde – und die Blaskappellen sich gegenseitig zu überbieten schienen, signalisierte die Zweijährige in einem immerhin schon Vierwortsat:: „Das zu laut eben!“
Zum Glück war dieser Teil der Veranstaltung eh vorüber, sodass wir nun zur Besichtigung eines griechischen und eines russischen vor Anker liegenden Kriegschiffes übergehen konnten, Gedanken an Pazifismus hinter uns lassend, schließlich wollte das Kind ja „da auch hoch“…
Leider war nach einem leckeren Mahl mit Meeresblick (Moussaka, Tirokafteri, Kalamarakia usw.) Schlafenszeit für die Kleine angebrochen, so dass wir nach Hause ins 37 Kilometer entfernte Longá aufbrechen mussten.
Während das Kind bereits auf der Autofahrt einschlief und wohl von dem viel größeren russischen Schiff träumte, reifte in uns allen der Gedanke, dass wir im kommenden Jahr wiederkommen, um auch die Veranstaltungen am Nachmittag mit Tanz und anderen Darbietungen zu besuchen. Vielleicht sehen wir dann auch eines der versenkten Schiffe von 1827, die man angeblich bei schönem Wetter noch auf dem Grund liegen sehen kann. Und hoffentlich kostet die Eisenbahn dann noch immer nur 50 Cent!

(Griechenland Zeitung / Albrecht Schultze, Foto: © Gemeinde Pylos)

Freigegeben in Leser-Geschichten
Fünf Parlamentarier haben einen offenen Brief an die Minister für Infrastruktur, Transport und Netzwerke sowie für Finanzen Christos Spirtzis bzw. Efklidis Tsakalotis gesendet. In diesem beschweren sie sich über die Einrichtung einer Mautstation auf der Nationalstraße zwischen Rodopi und Evros in Nordgriechenland. Durch die steigenden Verkehrskosten würden einerseits die Preise für Lebensmittel in diesen Gegenden erhöht. Andererseits würden nach Meinung der Parlamentarier auch Unternehmer davon abgehalten, in der abgelegenen nordgriechischen Region zu investieren. Als Gegenvorschlag unterbreiten sie den Ministern, Mautgebühren an der Grenze zu Bulgarien und zur Türkei einzuführen.
(Griechenland Zeitung / eh, Archivfoto: © Eurokinissi)
 
Freigegeben in Chronik
Donnerstag, 20. Oktober 2016 10:56

„Composers as Refugees“

Am Freitag, den 21. Oktober 2016 um 20.30 Uhr findet im Megaron Moussikis ein Konzert des Zyklus „Composers as Refugees“ mit Unterstützung des Athener Staatsorchesters und des Megaron sowie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft statt.
Es werden Werke von Yannis Costantinidis, E.W. Korngold und Béla Bartók unter Leitung von Mihkel Kütson gespielt.
Dabei handelt es sich um drei symphonische Werke aus dem 20. Jahrhundert. Die Künstler wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und möchten die Öffentlichkeit nun auf ihre eigene Weise für die Flüchtlingsthematik sensibilisieren. 
Unter anderem wird auch Linus Roth (Geige) auftreten.
 
Kosten: 10€ bis 25€, ermäßigt: 5€
Weitere Informationen: Omirou 8, Athen, Tel. +30 210 7282333
 
 
 
 
 
Freigegeben in Chronik
Donnerstag, 20. Oktober 2016 10:50

Noch immer bewölkt

Im größten Teil des Landes ist es nach wie vor bewölkt – insbesondere auf der Peleponnes kann auch heute nicht auf den Regenschirm verzichtet werden. In der Ägäis ist davon bei Werten zwischen 20° C (Andros) und 25° C (Rhodos) allerdings nichts zu spüren und auch in der Hauptstadt zeigt sich die Sonne bei 21° C.
 
Attika: Nach wie vor schafft es die Sonne, sich gegen die Regenwolken durchzusetzen, die sich im größten Teil des Landes ausgebreitet haben. Die Temperaturen steigen sogar leicht an – in Chalkida sollen es bis zu 23° C werden.
 
Peloponnes: Hier hält das Regenwetter der letzten Tage an. Die Temperaturen bewegen sich dabei zwischen 15° C (Tripolis) und 22° C (Pygros). 
 
Nordgriechenland: Der Regen im Norden nimmt etwas ab, in Thrakien zeigt sich sogar vermehrt die Sonne. Insbesondere die westlichen Regionen Makedoniens sind jedoch weiterhin wolkenverhangen. Es ist mit Höchstwerten zwischen 14° C (Florina) und 19° C (Alexandroupoli) zu rechnen. 
 
Ionische Inseln und Zentralgriechenland: Bei Höchsttemperaturen zwischen 16° C (Karpenisi) und 23° C (Agrinio) zeigt sich zwischen einigen Wolken immer wieder die Sonne und es bleibt trocken. Nur auf Zakynthos (22° C) werden örtliche Schauer erwartet. 
 
Ägäis: In der Ägäis bleibt der Regen aus und die Sonne wird nur zeitweise von Wolken verdeckt. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 20° C und 21° C, wobei mit einer frischen Brise aus dem Norden zu rechnen ist. Auf Rhodos ist es mit 25° C weiterhin am wärmsten. 
 
(Griechenland Zeitung / lw, Foto: © Griechenland Zeitung / Melanie Schümer) 
 
 
 
 
 
Freigegeben in Chronik
Donnerstag, 20. Oktober 2016 10:09

Impfaktion für Füchse beginnt am Donnerstag

Am Donnerstag beginnt in Griechenland eine Impfaktion zur Bekämpfung des Tollwutvirus bei Füchsen. Der Impfstoff befindet sich in Ködern, die in der Natur ausgelegt werden. Vorgenommen werden diese Impfungen in großen Teilen Nord- und Zentralgriechenlands, u. a. auf der Chalkidiki und in den Regionen Serres, Pella, Imathia, Kozani, Grevena, Preveza und Ioannina. Zum letzten Mal wurde in Griechenland eine Tollwutererkrankung vor etwa zwei Jahren in der Gemeinde Pella in Nordgriechenland registriert. Die Impfaktion wird je nach Wetterbedingungen bis Ende November andauern.
(Griechenland Zeitung / eh, Archivfoto: © Eurokinissi)
 
 
Freigegeben in Chronik
Seite 2201 von 4173

 Warenkorb