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Gebühr für Kreuzfahrttouristen in Griechenland in Kraft getreten

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Ab sofort müssen Urlauber, die mit einem Kreuzfahrtschiff in griechischen Gewässern unterwegs sind, eine Gebühr zahlen, wenn sie an Land gehen möchten. Um dem Massentourismus entgegen zu wirken, sind in den Sommermonaten für Santorini und Mykonos 20 Euro fällig – das gilt sogar für Kleinkinder oder Babys. Für die Wintermonate gelten niedrigere Gebühren.

Am dem heutigen Montag (21.7.) müssen Kreuzfahrttouristen für einen Landgang auf dem Festland bzw. den Besuch einer griechischen Insel eine Gebühr berappen. Ziel ist es, den Zustrom von Kreuzfahrttouristen auf Inseln wie Mykonos und Santorini zu reduzieren. Außerdem soll dadurch der Tourismus das ganze Jahr über gefördert werden. Dieser Plan geht auf eine Gesetzesinitiative des Ministeriums für Handelsschifffahrt und Inselpolitik zurück. Mit den dadurch erwirtschafteten Einnahmen soll die Infrastruktur in den jeweiligen Destinationen aufgewertet werden.

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Mykonos: (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

Preisgünstiger im Winter
Die Höhe der Gebühr hängt von der Jahreszeit ab, aber auch vom jeweiligen Hafen, an dem das betreffende Kreuzfahrtschiff anlegt. So zum Beispiel müssen Passagiere, die zwischen dem 1. Juni und dem 30. September Santorini oder Mykonos besuchen möchten, 20 Euro pro Person ungeachtet des Alters zahlen. Für die übrigen Häfen im Land sind zu diesem Zeitraum fünf Euro pro Person und Hafenbesuch fällig. Zwischen dem 1. und dem 31. Oktober als auch zwischen dem 1. April und dem 31. Mai kostet der Zutritt zu den Inseln Santorini und Mykonos jeweils zwölf Euro; für die anderen Kreuzfahrthäfen des Landes werden drei Euro fällig. In den Wintermonaten bzw. zwischen dem 1. November und dem 31. März sinken die Gebühren noch weiter: Für Santorini und Mykonos jeweils vier Euro und für die übrigen griechischen Häfen nur noch ein Euro. Zu entrichten sind die Gebühren von der jeweiligen Reederei oder den Reiseveranstaltern. Bezahlt werden muss für alle Gäste, selbst für Säuglinge. Diese Kosten entfallen jedoch, wenn etwa aus Gesundheitsgründen ein lokales Krankenhaus oder ein Gesundheitszentrum besucht werden muss. Zudem ist auch für Seeleute, die auf den Kreuzfahrtschiffen arbeiten, der Landgang gratis.

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Santorini: (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

Einnahmen für den Staat
Der griechische Staat erhofft sich über diese Maßnahme Einnahmen in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro pro Jahr. 2024 hatten acht Millionen Kreuzfahrttouristen mindestens einen griechischen Hafen angesteuert. Allein in Piräus wurden 1,7 Millionen Kreuzfahrtpassagiere gezählt. Als meistbesuchte Häfen Griechenlands folgen Santorini (1,3 Mio.), Mykonos (1,2 Mio.) sowie Korfu und Heraklion auf Kreta.
Anlass für diese neue Maßnahme war heftige Kritik, wonach der Kreuzfahrttourismus vor allem für vielbesuchte Inseln mehr Schaden bringe als Einnahmen erzielt würden. So etwa sei durch den täglichen Besuch tausender Kreuzfahrttouristen auf der Insel Santorini sowohl das Alltagsleben der Einwohner als auch der dortigen Feriengäste stark beeinträchtigt worden.
Die Reedereien stimmen der Einführung der Gebühren prinzipiell zu. Sie vertraten jedoch die Ansicht, dass dies ein Jahr später hätte geschehen sollen, damit man die Preise entsprechend hätte anpassen können.
In diesem Jahr werden voraussichtlich 5.600 Kreuzfahrtschiffe in 48 griechischen Häfen vor Anker gehen; bis zu 8,3 Millionen Menschen werden dort voraussichtlich an Land gehen, besagen Schätzungen.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

 

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