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Niedrigrentner in Griechenland werden in den kommenden Tagen einmalig eine dreizehnte Rentenzahlung erhalten. Am Donnerstag wurde die entsprechende Maßnahme im Parlament mit großer Mehrheit verabschiedet. Gleichzeitig wurde bekannt, dass viele Zusatzrenten (EKAS) um bis zu 50 % gekürzt werden sollen.
Das griechische Parlament hat am Donnerstag die Auszahlung einer 13. Pensionszahlung an Niedrigrentner genehmigt. Bei einer namentlichen Abstimmung haben 196 der insgesamt 300 Abgeordneten mit „Ja“ votiert. Sie stammen aus den Reihen der Regierungspartei SYRIZA, der faschistischen Chryssi Avgi, der Demokratische Allianz (bestehend aus der sozialistischen PASOK und der DIMAR = Demokratische Linke), der kommunistischen KKE und dem Junior-Partner der Regierung „Unabhängigen Griechen“.
Die griechische Regierung ist um die Zusage für Schuldenerleichterungen seitens der Geberinstitutionen bemüht. Die Entscheidung über Rentenerhöhungen, die vorher nicht mit ihnen abgesprochen worden ist, erschwert die Situation. Berlin verhält sich bisher neutral. Frankreich bietet zumindest verbal eine helfende Hand.
Ministerpräsident Alexis Tsipras befindet sich am heutigen Freitag und am Samstag zu einem offiziellen Besuch in Berlin. Hier trifft er sich mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dabei dürften auch die Zusagen des Gastes aus Athen zur Sprache kommen, Niedrigrentnern eine 13. Pension auszuzahlen, die am Donnerstagabend im griechischen Parlament verabschiedet wurde. Außerdem wird auf Inseln in der Ägäis, die mit der Flüchtlingswelle besonders konfrontiert sind, der Höchstsatz der Mehrwertsteuersatz weiterhin bei 13 Prozent bleiben (statt einer geplanten Anhebung auf 24 %).
Bereits im Vorfeld hatte Bundeskanzlerin Merkel jedoch signalisiert, dass sie sich in die Verhandlungen zur Griechenland-Frage nicht einmischen werde.
Auf diesem Bild sieht man die Skipiste von Viglia Pisoderiou . Das ist vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Anblick für jemanden, der das Land nur als Sommerurlaubsdestination kennt. In den letzten Jahren findet diese alpine Sportart aber immer mehr Anhänger in Hellas. An den Olympischen Win¬terspielen nehmen immer mehr Griechen teil. Die erste Teilnahme eines Griechen - und damals auch einzige - geht zurück auf das Jahr 1936, als in Garmisch Partenkirchen die Olympiade ausgetragen wurde. Erzählungen von Ski-Veteranen orten den ersten Skifahrer Griechenlands aber bereits in den Jahren 1915 oder 1916 – und zwar in Athen. Angeblich soll der Buchhändler Konstantinos Eleft¬heroudakis einem Schneesturm zum Trotz auf Holzbrettern den Lykabettos- Hügel – wo sein Haus stand – zur Arbeit hinuntergerauscht sein. Vielleicht ist da aber doch ein wenig Hauptstadtüberheblichkeit dabei. Sicher ist, dass die Provinz Vorreiter in Sachen Ski war. Zuerst ein Bergsteigerverein nahe Patras in den 30ern und danach die auch heute noch bestehenden Skiorte in Mittel-und Nordgriechenland.
(GZeb; Foto: © Jan Hübel /Griechenland Zeitung)
Dass kleine Mädchen Puppen toll finden, ist eine selbstverständliche, nicht zu bestreitende Tatsache. Dass aber große Mädchen – sprich: erwachsene Damen – es erstrebenswert finden, mit einer Puppe verglichen zu werden, mutet außerhalb Griechenlands sicherlich seltsam an. „Koúkla íse“ – „Du bist eine Puppe!“ gilt in Hellas als größtes Kompliment für das weibliche Erscheinungsbild. Schick gekleidet und frisiert, raffiniert geschminkt und sich selbstbewusst des persönlichen Stils und Auftretens bewusst sein: Das sind für viele Griechinnen Schönheitskriterien, für die eben eine ideal hübsche, reizend gestaltete Puppe ein nachahmenswertes Modell darstellt. Besonders der geschmückten Braut wird dieses Kompliment gemacht, und ihr wird, wenn sie am Arm ihres Vaters die Kirchentreppe hinaufsteigt, wegen ihrer festlich zurechtgemachten Erscheinung laut applaudiert. Außerhalb Griechenlands ist der Vergleich mit einer Puppe ein negatives Attribut. In der abfälligen Bemerkung „die wirkt ja wie eine Puppe“ schwingt im deutschen Sprachgebrauch einiges an Vorurteilen mit – im Sinne von künstlich und aufgeputzt, ausdrucks- und emotionslos, steif und geziert und darüber hinaus sogar dumm … Im Gegensatz dazu ist es für die feminine griechische Persönlichkeit unabdingbar, sich von der schönsten Seite zu zeigen, sich entsprechend zurechtzumachen und das „Innere“ auf diese Weise zu veräußerlichen. Schon kleine Mädchen verstehen das, lassen sich mit großem Vergnügen bewundern und lernen, sich wertzuschätzen. Die geschmückte Frau jeden Alters in Griechenland zeigt sich ihrer selbst sicher und strahlt dieses Selbstwertgefühl auch aus. Und das gilt auch für jene, die von der Natur nichtmit vorteilhaftem Aussehen gesegnet sind, denn es kommt gar nicht auf die Idealfigur oder das feine Näschen an, sondern darauf, wie man sich selbst sieht und gesehen sein will. Das Interessante bei diesem Kompliment ist sein gleichberechtigter Gebrauch, denn es gibt, fast genau so häufig verwendet, auch die männliche Form, durch die kleine Buben, junge Männer und ältere Herren gleichermaßen bewundert werden: „Koúklos ise“ – du bist ein Püpperich!
Ursula Spindler-Niros / Foto: © Griechenland Zeitung / Eleni Kougionis