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Griechenlands Bauern werfen Traktoren für Straßenblockaden an

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Griechenlands Bauern werfen Traktoren für Straßenblockaden an
Eine Blockade von Nationalstraßen in den kommenden Tagen oder Wochen von Bauern ist nicht mehr auszuschließen. Die Regierung versucht, ein solches Szenarium inmitten des Wahlkampfes zu verhindern. Agrarminister Tsaftaris erläuterte unterdessen während eines Besuches einer Delegation aus Deutschland das steigende Interesse junger Griechen, sich mit der griechischen Landwirtschaft zu beschäftigen. Die Bauern in Griechenland zeigen sich entschlossen, die angekündigten Proteste durchzuführen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Sie haben bis heute mit ihren Traktoren etwa 30 Straßenabschnitte gesperrt bzw.
enabschnitte gesperrt bzw. stehen an den Straßenrändern, um weitere Blockaden vorzunehmen. Betroffen von dieser Situation ist vor allem Nordgriechenland. Die Bauern fordern Steuerfreibeträge von 20.000 Euro und für jedes Kind weitere 5.000 Euro. Am Donnerstag hat die Regierung sieben neue Maßnahmen angekündigt, um einen Kompromiss zu finden. Die Lage ist vor allem angesichts der im Frühling bevorstehenden Europa- und Kommunalwahlen heikel. In früheren Jahren hatten Landwirte durch derartige Protestaktionen ein Versorgungschaos ausgelöst.
Zu den Kompromissen, die die Regierung angeboten hat, zählt der Vorschlag, dass lediglich Bauern, die mehr als 15.000 Euro verdienen, über ihre Einnahmen und Ausgaben Buch führen müssen. Etwa 98 % aller griechischen Bauern geben ein Jahreseinkommen von weniger als 10.000 Euro an. Weiterhin hat die Regierung beschlossen, dass alle Bauern lediglich einmal im Jahr ihre Umsatzsteuererklärung machen werden müssen. Die Bauernverbände geben sich aber mit diesen Maßnahmen bisher nicht zufrieden. Am Samstag wollen sie über weitere Protestaktionen beraten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich auch LKW-Besitzer an den Straßenblockaden der Bauern beteiligen könnten.  
Unterdessen steigt das Interesse junger und gebildeter Griechen sich mit der Landwirtschaft zu beschäftigen. Das erklärte am Donnerstag in Athen der Minister für Agrarentwicklung und Lebensmittel Athanasios Tsaftaris während eines Erfahrungsaustausches mit einer Delegation aus Deutschland, die vom
Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel geleitet wurde. Äußerst positiv sei der Zustrom bei der ersten großen Agrar-Messe in Griechenland, der „Agrotica", die am 2. Februar in Thessaloniki begonnen hat. Die Agrotica sei von mehr Menschen besucht worden, als die Internationale Thessaloniki Messe (DETH). Von den 10 wichtigsten Exportprodukten Griechenlands stammen etwa 50 % aus der Agrarwirtschaft. Zudem gibt es heute im Land etwa 185 Kooperativen, die sich zum Beispiel in den Bereichen Früchte oder Olivenöl zusammentun. Das Manko Griechenlands seien jedoch die kleinen Anbauflächen, die durch die hohen Berge bedingt sind. Dadurch könne Griechenland schlecht mit den großen Anbauflächen, zum Beispiel in Deutschland, konkurrieren.
(Text: Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi)   
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