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„Schwarzer Freitag“ löst Konsumentenaufläufe aus Tagesthema

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„Schwarzer Freitag“ löst Konsumentenaufläufe aus
Für Szenen wie beim deutschen Schlussverkauf sorgte am heutigen Freitagmorgen in griechischen Städten die Aktion „Black Friday“ (Schwarzer Freitag) mit Angeboten in Kaufhäusern, Shoppingzentren und Ladenketten. Die Mode, am letzten Freitag im November bis zu 80 Prozent Preisabschläge anzubieten, ist aus den USA nach Europa übergeschwappt. In Griechenland ist der heutige Freitag der erste „schwarze“. 
Bilder von Menschenmassen, die schon am frühen Morgen vor geschlossenen Kaufhaustüren warten, um bei der Ladenöffnung ins Geschäft einzufallen, kannte man aus Griechenland eigentlich bislang eher nicht. Auch die Schlussverkäufe wurden von den Konsumenten eher verhalten angegangen. Ganz anders an diesem Freitag vor allem in Athen, Thessaloniki, Patras und Chania. In Athen seien vor allem die großen Outlet Stores nahe am Flughafen von den Käufermassen überschwemmt worden, hieß es dazu in den griechischen Medien.
Doch der „Schwarze Freitag“ stößt nicht überall auf Gegenliebe. Das Hauptargument: Die Aktion nutze nur den Multis, der kleine Einzelhandel bleibe außen vor. Die Gewerkschaft der Angestellten im Einzelhandel reagierte zum Beispiel eher säuerlich. Auch der Verband der Handelskammern zeigte sich wenig begeistert: Angesichts der gravierenden Probleme vor allem im Mittelstand sollte man lieber von „Bloody Friday“ sprechen, meinte Verbandspräsident Vassilis Korkidis. Einzelne Kammern empfahlen ihren Mitgliedern jedenfalls die Teilnahme.
Harsch reagierte auch die linke Regierungspartei SYRIZA. In einer Ankündigung sprach die Mittelstandsvereinigung der Partei von „einem Versuch, Konsumgewohnheiten aufzuoktroyieren“. Es handle sich um einen „Amerikanismus“, der lediglich den multinationalen Konzernen in Produktion und Handel nutzen würde. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen sollten gegen „Vorbilder und Bedingungen, die ihre Würde und physische Existenz belasten“, Widerstand leisten. „Die griechische Gesellschaft darf nicht der Mülleimer der Konzerne (…) werden“, so die SYRIZA-Mittelständler. (Griechenland Zeitung / ak, Foto: © Eurokinissi
 
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