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Griechische Wirtschaft: Schlechter Zustand mit guter Perspektive Tagesthema

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Griechische Wirtschaft: Schlechter Zustand mit guter Perspektive
Griechenland / Athen. Griechenland sei ein überschuldetes Land, das jenseits seiner Möglichkeiten in der Gegenwart lebe. Dies betonte der Direktor der Bank von Griechenland, Nikos Garganas, während der Präsentation seines Halbjahresberichtes über die Geldpolitik. Seiner Ansicht nach lade man den kommenden Generationen die Lasten der Gegenwart auf. Zuversichtlich zeigte sich der Zentralbankchef über die Perspektive der griechischen Wirtschaft für das laufende Jahr.
Eine Wachstumsrate in Höhe von 4 % des Bruttoinlandprodukts (BIP) sowie eine auf 2,8 % gefallene Inflationsrate hätten positive Auswirkungen. Die hohe Wachstumsrate sei, so Garganas, auf Investitionen und die starke Verbrauchernachfrage zurückzuführen. Letztere sei jedoch verbunden mit der hohen Darlehensrate der griechischen Haushalte. Unterdessen verschlechtere sich das Devisendefizit von 7,9 % auf 12,1 % des BIP. Garganas erklärte, dass es sich hierbei um ein großes Ungleichgewicht handle, das mit der zurückgehenden Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft zusammenhinge. Der Bericht betont, dass strukturelle Reformen in der Wirtschaft durchgeführt werden müssten, um die Arbeitslosigkeit und die Anzahl der griechischen Bürger unter der Armutsgrenze zu reduzieren. Auch auf die problematische Situation des Versicherungssystems wird hingewiesen. Die Situation verschlechtere sich durch die sich ändernde Altersstruktur der griechischen Gesellschaft.
Der griechische Gewerkschaftsbund GSEE warf indes dem Zentralbankchef vor, dass er die Gründe für die genannten Probleme in der griechischen Gesellschaft und Wirtschaft ignoriere. Kritik übte auch die Linksallianz Synaspismos, die Garganas bezichtigte, die Auswirkungen der um 50 % gestiegenen Gewinne der Banken auf die Inflationsrate unter den Tisch zu kehren.

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