Griechenland / Athen. Die griechische Justiz erhielt gestern von
der Staatsanwaltschaft München die Genehmigung, den früheren
Siemens-Manager Reinhard Siekaczek in der Siemens-Affäre zu
vernehmen. Siekaczek ist eine der Schlüsselfiguren im System der
Schmiergeldzahlungen bei Siemens. Um weitere Verantwortliche in der
Korruptionsaffäre ausfindig zu machen, wollen deutsche und auch
schweizerische Behörden künftig noch enger mit den griechischen
Justizbehörden zusammen arbeiten. Siekaczek hatte bei Vernehmungen
durch die deutschen Behörden behauptet, dass der frühere Chef von
Siemens Hellas, Michalis Christoforakos, zwei Prozent des
jährlichen Umsatzes an die beiden großen Parteien in Griechenland,
Nea Dimokratia und PASOK, weiterleitet habe.
t habe. Die Regierungspartei Nea Dimokratia wies diese
Beschuldigungen umgehend zurück. Seitens der PASOK war vor einigen
Wochen eingeräumt worden, im Jahre 1999 rund eine Million D-Mark
von Siemens erhalten zu haben. Die bisherigen Untersuchungen durch
die griechische Staatsanwaltschaft erbrachten keinen Beweis, dass
Politiker in die Schmiergeldaffäre verwickelt sein könnten. Die
Behörden Deutschlands und der Schweiz wollen sich nun mit den
griechischen Sonderermittlern in der Siemens Affäre treffen, um
weitere wichtige Daten und Informationen auszutauschen.
(Griechenland Zeitung / af)