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Ein Herbstausflug nach Hydra

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Insel mit dezentem Charme Für jemanden, der von Athen nach Hydra kommt, und sei es nur für einen Tagesausflug, muss sich auf einiges gefasst machen. Griechenland/Hydra.
ach Hydra kommt, und sei es nur für einen Tagesausflug, muss sich auf einiges gefasst machen.

Griechenland/Hydra. Kein Lärm von Autos oder Motorrädern. Stattdessen nur das Hufgetrappel der Esel und Maultiere, der einzigen erlaubten "Verkehrsmittel", und das Tuckern der Boote im Hafen. Mit den Augen geht es weiter: Die "Archontika" (Herrenhäuser) aus dem 18. Jh., die amphitheatherförmig um die Bucht liegen, haben nichts mit den Bauten des modernen Athen gemein. Sie zeugen vom einstigen Reichtum der Reeder, den sie vor allem dem Getreidehandel mit Südrußland verdankten. Im griechischen Unabhängigkeitskrieg von 1821 bis 1830 spielten die Schiffe und Seeleute von Hydra eine entscheidende Rolle. Die Hydrioten stellten ihre gesamte Flotte von 124 Schiffen in den Dienst der nationalen Sache. Einige Archontika wurden inzwischen renoviert. Neubauten passen sich dem alten Stil an, die sonst in Griechenland so häufigen "Bausünden" findet man hier glücklicherweise kaum. Die Insel hat ein ausgesprochenes "Flair", nicht zufällig wurde sie von etlichen Künstlern zum ständigen oder vorübergehenden Aufenthaltsort gewählt. Der Zahl der Touristen hält sich zu dieser Jahreszeit sehr in Grenzen. Einige Lokale haben jedoch das ganze Jahr geöffnet, den Besucher hält also nichts davon ab, genießerisch in der Herbstsonne zu sitzen. Auch für Wanderungen bieten sich einige Gelegenheiten. An der Rückseite des Ortes führt eine kurze Betonpiste zu einer modernen Kirche, von dort folgt ein Eselspfad in Kurven steil aufwärts. Es geht durch einen Kiefernwald, der die Angaben mancher Reiseführer, daß es auf Hydra keine Bäume gibt, Lügen straft. Am Ziel, in fast 600 Meter Höhe, erwarten uns hinter weißen Mauern gleich zwei Klöster: Das Nonnenkloster der Hl. Efpraxia und das Mönchskloster des Profitis Ilias (Propheten Elias). Der Ausblick ist zauberhaft, er umfaßt sowohl das Städtchen an der Nordküste als auch die menschenleere, felsige Südküste. Ein anderer, weniger anstrengender Spaziergang geht vom Hafen in westlicher Richtung (vom Meer aus gesehen rechts) die Küste entlang. Auf einem Pflasterweg passieren wir eine Plattform mit alten Kanonen und erreichen bald den kleinen Fischerort Kaminia. Für den Rückweg folgen wir der Schlucht ein kleines Stück landeinwärts und nehmen dann links einen leicht ansteigenden Pflasterweg. Er führt uns hinter einem Hügel ins Zentrum zurück, durch Viertel, die vom Meer her nicht zu sehen sind.

Nützliche Telefonnummern: Vorwahl: 0298. Gemeinde: 52210. Polizei: 52205. Hafenamt: 52279.
Anreise: Auskunft über den Fahrplan der Flying Dolphins: 01-4280001. Verbindungen mehrmals täglich ab Zea Marina/Piräus (Fahrtzeit ca. 90 Min); per Fähre mit den Schiffslinien des Saronischen Golfes.
Unterkunft: Hotel Bratsera (das Hauptgebäude war die 1860 gebaute Schwamm-Fabrik) Tel. 53971, Fax: 53626. Pension Buagia Tel. & Fax: 52869.
Essen und Trinken: "O Douskos", traditionsreiche Taverne an einem kleinen Platz im Ortszentrum. Frischer Fisch in der Taverne "tis Kondylenias" in Kaminia, mit Terrasse über dem Fischerhafen.
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