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Höllenfahrt nach Skiathos (Teil 9)

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Foto © Suse Klein/ Aufnahmen der Reisenden in Volos und auf Skiathos im Januar 1985 Foto © Suse Klein/ Aufnahmen der Reisenden in Volos und auf Skiathos im Januar 1985

Kalorísiko! – Herzlichen Glückwunsch!


Auf einer strapaziösen Reise von Mittelfranken auf die griechische Insel Skiathos waren der Autoin und ihren Begleitern viele nervenaufreibende Hindernisse begegnet. Im Schneegestöber über den Loiblpass, ohne Strom im Auto bei Thessaloniki, ein Unwetter, dass die Überfahrt nach Skiathos verhinderte, Probleme mit der Bank, ein Taschendiebstahl … Nun soll dem eigentlichen Grund für die Reise, die eine regelrechte Höllenfahrt gewesen war, eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Der folgende Tag war bereits der 5. Januar 1985. Die Sonne strahlte und Joseph wusch das Auto, während wir uns die Haare wuschen. Auf dem Weg zum Notar huschte plötzlich der Bäcker aufgeregt an uns vorbei. Was war denn jetzt wieder los? Die Stimmung beim Notar war angespannt, doch schließlich lief es glatt. Alle Beteiligten unterschrieben. Unzählige Dokumente wurden hin und her gereicht und am Ende wurden endlich die Hände geschüttelt. „καλορίζικο!“ (Kalorísiko), wie man in Griechenland so schön beglückwünscht wird, wenn Verträge abgeschlossen wurden. Draußen erwartete uns die Sonne und unsere Freunde gratulierten uns zum Kauf. Skiathos habe jetzt neue Einwohner, freuten sie sich. Noch einmal gingen wir zu dem kleinen Häuschen, für das wir so viele Strapazen auf uns genommen hatten. Es war in akzeptablem Zustand verglichen mit anderen Objekten seiner Preisklasse. Wir waren zufrieden und machten uns bereit für unsere Rückreise nach Deutschland. Zuerst schien es, als könne die Fähre nicht anlegen, da der Wind so stark geworden war, doch nach einigen Versuchen schaffte man es. Das hätte uns noch den Rest gegeben! Als wird ablegten, trauten wir unseren Augen nicht: der notorische Nichtraucher Harry saß da und qualmte eine Zigarette. „Zur Feier des Hauskaufes!“, erklärte er. Wir waren alle froh, nach Hause zu fahren. Das waren wohl wirklich die aufregendsten Ferien unseres Lebens gewesen. Aber wir hatten es ja nicht anders gewollt! Und wir alle waren uns einig: „Wenn wir das zu Hause erzählen, das glaubt uns niemand!“

Mit dem 9. Teil endet diese Leser-Geschichte. Hier geht es zum vorherigen Teil 8. Die Griechenland Zeitung bedankt sich bei der Autorin Suse Klein (Name v.d.R. geändert) für diese spannenden Erzählungen. . 

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