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Regenkatastrophe im Westen und Norden Griechenlands

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Regenkatastrophe im Westen und Norden Griechenlands

Katastrophenalarm und schwere Zerstörungen, Steinschläge, Evakuierungen von Dörfern und unpassierbare Straßen: Das Wochenende war vor allem im Westen Griechenlands von schweren Regenfällen geprägt. Wie durch ein Wunder waren keine Menschenleben zu beklagen.

Für die gesamte Region Epirus in Nordwestgriechenland sowie den westgriechischen Bezirk Evrytania wurde der Notstand ausgerufen. Schwere Schäden wurden auch im Nachbarbezirk Ätoloakarnania gemeldet. Betroffen waren auch Teile Nordgriechenlands und der Peloponnes. „Die griechische Regierung ist an der Seite der Bürger“, sagte Ministerpräsident Alexis Tsipras am Sonntag fest. „Unsere erste Pflicht ist es, die Bürger zu schützen, und ab morgen kümmern wir uns um die Behebung der Schäden“, fügte er hinzu.
Besonders schwer hatte es am Sonntag den Bezirk Arta in Epirus getroffen. Die Flüsse Acheron, Louros und vor allem der Arachthos traten über ihre Ufer, am Arachthos lief ein Stausee über. Zahlreiche Dörfer und sogar Teile der Bezirkshauptstadt Arta mussten vorbeugend evakuiert werden. Im Tzoumerka-Gebirge riss der Arachthos die historische Bogenbrücke von Plaka, die im 18. und 19. Jahrhundert gebaut bzw. verändert wurde, ein (siehe Foto). Außer dem Arachthos trat auch der größte Fluss des Gebietes, der Acheloos über seine Ufer. Mehrere Dörfer sind ohne elektrischen Strom und von der Außenwelt abgeschnitten. Auch im Bezirk Ioannina gibt es Probleme; der Pegel des Sees von Ioannina soll bedrohlich hoch liegen. Zu schweren Schäden kam es auch in den Bezirken Thesprotia und Preveza an der Küste.
In der Region Westgriechenland waren vor allem die Bezirke Evrytania und Ätoloakarnania betroffen, die sich gleich südlich an Epirus anschließen. In Evrytania musste das Dorf Krikello nahe der Bezirkshauptstadt Karpenissi wegen gefährlicher Erdrutsche evakuiert werden. Die meisten Schulen in den Dörfern rund um Karpenissi blieben am Montag geschlossen. An vielen Stellen musste der Straßenverkehr unterbrochen werden. In Ätoloakarnania waren mehrere Dörfer wegen Steinschlägen und Überschwemmungen an den Straßen von der Außenwelt abgeschnitten.
Doch auch in Makedonien und Thrakien forderte das Unwetter seinen Preis. Im Bezirk Kozani musste der Verkehr auf der Ost-West-Autobahn „Egnatia Odos“ unterbrochen werden, weil die Straße überschwemmt war. Straßensperrungen wegen Erdrutschen, Überschwemmungen und dem Absacken des Straßenbelags gab es auch in den Bezirken Kilkis, Kastoria, Imathia, Pella und Florina sowie im Bezirk Rhodopen in Thrakien und in den Bezirken Achaia und Ilia, die zu Westgriechenland gehören, aber auf der Peloponnes liegen. Schließlich musste in Zentralgriechenland auch noch der Zugverkehr auf der zentralen Strecke zwischen Athen und Thessaloniki nahe der Stadt Lamia unterbrochen werden, weil der Fluss Sperchios über seine Ufer getreten war.
Probleme hatte die Schifffahrt im ganzen Land wegen der orkanartigen Winde. In Piräus und anderen Häfen galt von Freitag bis Sonntag und teilweise darüber hinaus für die meisten Destinationen ein Auslaufverbot. Zugleich verfinsterte sich über Athen die Sonne, nachdem die starken Südwinde große Mengen Saharastaub über das Mittelmeer geblasen hatten. Ab Mittwoch werden neue Staubmassen aus Nordafrika erwartet. (Griechenland Zeitung ak / Foto: Eurokinissi)

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