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Im Schatten der Inselnamen Tagesthema

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Im Schatten der Inselnamen

Bis zur Herausgabe des Buches „Kosmos Skiathos“ im Verlag der Griechenland Zeitung in diesem Jahr war mir nicht bewusst, dass dieser Inselname „Sti skia tou Athos“ – im „Schatten des Athos“ bedeutet. So behaupteten zumindest einige meiner Bekannten. Wenn es auch nicht richtig ist, dann ist es jedenfalls gut erfunden. Im Babiniotis-Lexikon steht darüber jedenfalls nichts.

Etymologische Herkunft unbekannt, ist da zu lesen. Möglicherweise geht der Name – so der dicke Wälzer – auf die antike Bezeichnung einer Fischart – skiathís – zurück. Skiathos aber regte mich dazu an, andere Inselnamen zu eruieren, die halbwegs schlüssige Interpretationen zulassen. Chalkidiki zum Beispiel: Die Halbinsel im Norden heißt so, weil sich Bewohner von Chalkis auf Euböa dort ansiedelten, Chalkis steht wieder in Verbindung mit chalkós – Kupfer, das auf Euböa abgebaut wurde. Und weil wir schon bei dieser Insel gelandet sind. Eu bedeutet immer etwas Gutes. Eu-tychía (im Neugriechischen eftychía) meint, dass man mit einem wohlmeinenden Schicksal gesegnet ist. Eu-böa hingegen war wohl mit Rindern bzw. Kühen (βους – vous) gesegnet. Etwas einfacher ist es bei Santorin(i), das im Griechischen Thera genannt wird. Es leitet sich vom italienischen Santa Irene, einer Basilika beim Ort Perissa, die der heiligen Irene geweiht ist, ab. So getauft wurde die Insel im 13. Jahrhundert, als dort die Venezianer das Zepter innehatten. Ähnliches trifft bei der Insel Kastelorizo zu. Der Name leitet sich von castelrosso, rote Festung, ab. Der Abschluss sei mit Samos gemacht. Hier erfährt man, dass die Wurzel vorgriechisch ist und die Bedeutung hoch hat – gut nachvollziehbar wegen der relativ hohen Berge, auf die man auf Samos trifft. Jetzt erklären sich auch Namen wie Samothraki oder Sami ganz von selbst.

Robert Stadler

Foto: © Griechenland Zeitung / Elisa Hübel, Chalkidiki

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