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Erinnerung an Studentenaufstand eskalierte in Ausschreitungen Tagesthema

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Erinnerung an Studentenaufstand eskalierte in Ausschreitungen

Am Donnerstag ist es in Athen und anderen Städten Griechenlands zu Protestmärschen im Gedenken an den Studentenaufstand vom November 1973 gegen die damalige Militärjunta gekommen. In Athen haben sich etwa 16.000 Personen am traditionellen Demonstrationszug vom Polytechnikum (Technische Universität) bis vor das Gebäude der US-Botschaft beteiligt.
Der Protestmarsch ist zum großen Teil friedlich verlaufen. Im Anschluss kam es dann gegen 19 Uhr jedoch zu Ausschreitungen. Vermummte Chaoten bewarfen in der Gegend um das Gelände des Polytechnikums sowie im Stadtteil Exarchia mit Molotow-Cocktails, Steinen und anderen Gegenständen gegen die Einsatzkräfte der Polizei. Diese haben Blendgranaten und Tränengas zum Einsatz gebracht. Die Ordnungshüter haben 13 Personen verhaftet. Bereits in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag hatten Autonome ein Gebäude des Polytechnikums besetzt. Darunter sollen auch Jugendliche aus dem europäischen Ausland gewesen sein.


Es entstanden Sachschäden an umliegenden Gebäuden und an geparkten Kraftfahrzeugen. Einen Kleinlastwagen der Polizei brachten die Chaoten in ihre Gewalt; sie entwendeten daraus vor allem Schutzhelme und Schutzschilde der Bereitschaftspolizei.
Ausschreitungen zwischen Autonomen und der Polizei hat es auch in anderen Städten, so etwa im mittelgriechischen Volos, gegeben. Dort wurden vor allem Geschäfts- und Bankfassaden beschädigt.
Auch in der zweitgrößten Stadt Griechenlands, Thessaloniki, ist es zu Zwischenfällen gekommen; die Polizei hat zwei Personen festgenommen. In der Hafenstadt Patras auf der Peloponnes haben Autonome Müllcontainer in Brand gesetzt; ein Pkw und ein Motorrad wurden beschädigt. In Heraklion auf Kreta haben Demonstranten das Gerichtsgebäude mit Farbe verunstaltet. Der Polizeichef der Stadt Ioannina im Nordwesten Griechenlands wurde mit einem Knüppel von Vermummten attackiert. Der Beamte musste anschließend mit Blessuren am Kopf in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Elisa Hübel

Unser Foto (© Leoni Wartenberg / Griechenland Zeitung) entstand am Donnerstagabend während der Krawalle in der Athener Innenstadt.

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