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Sieben Verletzte bei Auseinandersetzung unter Flüchtlingen auf Chios Tagesthema

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Sieben Verletzte bei Auseinandersetzung unter Flüchtlingen auf Chios
Im Flüchtlingslager Souda auf der griechischen Insel Chios ist es am Sonntag zum wiederholten Mal innerhalb weniger Wochen zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Bei einer Auseinandersetzung unter Flüchtlingen wurden sieben Menschen verletzt, einer davon schwer. Ein Anlieger des Lagers, das sich in der Inselhauptstadt befindet, schoss sogar mit einer Jagdflinte in die Luft, um die Streithähne einzuschüchtern, berichtete das lokale Nachrichtenportal politichios.gr.
Anlass des Streits war der Versuch einer Gruppe von Flüchtlingen aus dem VIAL-Hotspot von Chios, in das Lager von Souda zu ziehen, das von der Gemeinde mit Unterstuetzung des UN-Fluechtlingshochkommissariats UNHCR unterhalten wird. Dieses Lager ist bereits überfüllt, und so kam es zunächst zu kleineren Handgemengen zwischen den Lagerbewohnern und den Neuankömmlingen. Später nahm die Schlägerei größere Ausmaße an, und eine Gruppe der Streitenden wandte sich gegen eine nahe Taverne, deren Gäste panikartig die Flucht ergriffen. Ein Verwandter des Gastwirts schoss daraufhin fünfmal mit einer Flinte in die Luft, wofür er sich jetzt vor der Justiz verantworten musste. Zu den sieben Verletzten gehört auch der Wirt. Beim Anrücken eines Polizeiaufgebots legte sich der Streit. 
Bereits Mitte November hatte es um das überfüllte Lager von Souda schwere Auseinandersetzungen gegeben, bei denen ein Teil der Zelte verbrannte. Während in einem Fall die Flüchtlinge verantwortlich gemacht werden, sollen im zweiten Fall rechtsradikale „Wutbürger“ das Lager angegriffen haben. Auf Chios sind zurzeit mehr als 4.200 Flüchtlinge bei nur 1.100 Plätzen im offiziellen Hotspot registriert. 
 
(Griechenland Zeitung / ak, Archivfoto: © Eurokinissi)
 
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