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Flüchtlinge auf Lesbos zögern bei der Einschiffung auf Kriegsschiff Tagesthema

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Flüchtlinge auf Lesbos zögern bei der Einschiffung auf Kriegsschiff
Das Vorhaben, einen Teil der frierenden Flüchtlinge aus dem Hotspot von Moria auf der Insel Lesbos auf einem Schiff der griechischen Kriegsmarine unterzubringen, scheint ins Leere zu laufen. Bis zum Donnerstagabend hatten sich gerade einmal 40 Männer bereitgefunden, aus dem Lager auf das Panzerlandungsschiff „Lesvos“ zu wechseln, das am Mittwoch vor der Insel eingetroffen war. Und von diesen sollen nach Angaben griechischer Medien mehrere wieder abgesprungen sein, nachdem ihnen gesagt wurde, dass sie sich abends zu einer bestimmten Uhrzeit auf dem Schiff einzufinden hätten.
Insgesamt sollen den Plänen zufolge bis zu 500 in ungeheizten Zelten in Moria lebende Flüchtlinge auf die „Lesvos“ gebracht werden. Nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums verzögert sich der Umzug aber, weil die Flüchtlinge Vorbehalte anmelden. Angeblich sind in Moria Gerüchte im Umlauf, wonach sie mit dem Landungsschiff direkt in die nahe Türkei abgeschoben werden sollen.
Die griechische Kriegsmarine hatte das Schiff nach dem heftigen Wintereinbruch am letzten Wochenende zur Verfügung gestellt. Unter anderem hatte es auch auf Lesbos stark geschneit, und zeitweise herrschten Minusgrade. Im Lager von Moria leben immer noch rund 1.000 von 6.000 Flüchtlingen in ungeheizten Zelten. Auch auf anderen Ägäisinseln wie Chios ist die Lage für viele Flüchtlinge desolat. 
Griechenland ist wegen der mangelhaften Unterbringung der Flüchtlinge auch international in die Kritik geraten. Der Pressesprecher des griechischen Flüchtlingskrisenstabs, Jorgos Kyritsis, sagte am gestrigen Donnerstag im Radiosender Skai, der Wintereinbruch auf Lesbos habe die Regierung überrascht. „Wir hatten damit gerechnet, dass es nur ganz im Norden so kalt werden würde“, sagte er. (Griechenland Zeitung / ak)
 
 
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt das Panzerlandungsschiff „Lesvos“ beim Eintreffen vor der Insel „Lesbos“, von der es seinem Namen erhielt. 
 
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