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Rechtsextremer Abgeordneter wollte Verhaftung einer Journalistin erzwingen

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Rechtsextremer Abgeordneter wollte Verhaftung einer Journalistin erzwingen
Das gewaltsame Eindringen von Mitgliedern der rechtsextremen Parlamentspartei Chryssi Avgi (CA; Goldene Morgenröte) unter der Führung des CA-Abgeordneten Jannis Lagos am Dienstag in eine Volksschule im Athener Vorort Perama hätte gestern (19.1.) beinahe zur Verhaftung der bekannten Journalistin Tatiana Stefanidou (s. Foto) vom privaten TV-Sender „E“ geführt.
Der Grund: Stefanidou hatte bei einer Nachrichtensendung ein Video von den Vorfällen in Perama gezeigt und Lagos als „Rowdy“ bezeichnet. Daraufhin hatte der CA-Abgeordnete Anzeige wegen Verleumdung erstattet und von der Staatsanwaltschaft die unmittelbare Festnahme der Journalistin verlangt. Die Polizei rückte in der Folge aus und lauerte sowohl vor dem TV-Sender als auch vor der Privatwohnung von Stefanidou. Da sie nicht auftauchte und eine gesetzlich vorgesehene Frist von 48 Stunden verstrichen war, konnte die geplante „Expressfestnahme“ nicht mehr durchgeführt werden. Stefanidou muss aber heute (20.1.) vor dem Staatsanwalt erscheinen und zu den Vorwürfen Stellung nehmen. 
Das Vorgehen von Lagos wurde von fast allen Parteien verurteilt. Die konservative Nea Dimokratia (ND) etwa sprach u. a. davon dass „die Einschüchterung der Medien“ keinen Erfolg haben werde, besonders dann – so die ND –, „wenn sie von den impertinenten und unter Anklage stehenden  Vertretern der Chryssi Avgi ausgeht“. 
In Perama war es am Dienstag wegen der Frage, ob Flüchtlingskinder in der dortigen Grundschule in den Nachmittagsstunden Unterricht erhalten sollten, zu Tumulten gekommen. (Griechenland Zeitung / rs, Foto: © Eurokinissi)
 
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