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Griechische Unternehmen weiterhin durch Cyber-Attacken bedroht

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Griechische Unternehmen weiterhin durch Cyber-Attacken bedroht

Nach den EU-weiten Cyber-Attacken im Jahr 2017 liegt in allen Ländern der europäischen Union der Fokus verstärkt auf Internet-Sicherheit. Die größte Herausforderung für Politik und Wirtschaft: Auch griechische Unternehmen sind gefährdeten.

Griechische Unternehmen unzureichend geschützt

Dutzende Studien kamen in den letzten Jahren immer wieder zu denselben Ergebnissen: Die in der EU ansässigen Unternehmen sind nicht ausreichend gegen Cyber-Attacken geschützt. Dies gilt auch für griechische Firmen. Insgesamt 4.000 Angriffe finden jeden Tag allein in der Europäischen Union statt, betroffen sind inzwischen auch immer öfter kleine und mittlere Unternehmen. 2016 hat die EU deswegen beschlossen, die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (Enisa) zu einer umfassenden Cyber- und Datensicherheitsbehörde auszubauen. Europol wertet Angriffe wie durch die Schadsoftware „WannaCry“ als noch nie dagewesene Ereignisse. Beispiele von Attacken gibt es genug. So startete das Armada Collective im Jahr 2015 eine groß angelegte Cyber-Offensive gegen griechische Banken. Bei drei Kreditinstituten war das Online-Banking daraufhin gestört, die Hacker forderten von den betroffenen Unternehmen Lösegelder in Form der Krypto-Währung Bitcoin.

DDoS mit am gefährlichsten

Die wohl gefährlichste und prominenteste Art des Cyber-Angriffs stellen die sogenannten DDoS Attacken dar, die auch für die Angriffe auf griechische Kreditinstitute verwendet wurden: Der Begriff steht für „Distributed Denial of Service“. Hierbei handelt es sich um Angriffe, die Hacker auf Server ausführen. Durch Schadsoftware werden Datennetze von Unternehmen mit einer großen Menge an Server-Anfragen beworfen - so lange, bis die Server unter der Last der vielen Aufrufe zusammenbrechen. Dies führt zu wirtschaftlichen Schäden in Form von Ausfall von Online-Diensten, sowie zu nicht erreichenden Webseiten und dadurch zu Einbußen bei Umsatz und Gewinn. Als Basis des Angriffs dienen Computerwürmer, die - einmal eingeschleust - weitere Rechner infizieren, um daraufhin ein sogenanntes Botnetz aufzubauen, welches den Angriff durchführt. Für Unternehmen gibt es Möglichkeiten, sich durch spezielle Software-Lösungen gegen DDoS zu schützen, jedoch muss dies durch Eigeninitiative erfolgen. Nach den Angriffen im letzten Jahr könnten DDoS Attacken in Zukunft für griechische Unternehmen noch gefährlicher werden: Gerade in der wirtschaftlich heiklen Lage, in der Griechenland sich nach der Finanzkrise von 2008 noch immer befindet, sollten Unternehmen für jegliche Art von Gefahr gewappnet sein.

Nachholbedarf

Auch politisch ist eine verbesserte Sicherheit wichtig: Staaten wie Estland schwenken seit einiger Zeit auf das sogenannte „E-Government“ um, bei dem Formulare und ein Großteil der Bürokratie nur noch online funktionieren. Auch Griechenlands Regierung wird hier in den kommenden Jahren nachziehen müssen. Die griechische Regierung hat dem Thema bislang allerdings keine Priorität eingeräumt - ein weiterer Grund, weshalb Schutz gegen Cyber-Kriminalität in Zukunft verstärkt auf die Agenda gesetzt werden sollte.

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In Zeiten von Internet-Angriffen und DDoS Attacken wird es durch Angriffe auf eine Vielzahl von Unternehmen in Europe und Griechenland auch für kleine und mittlere Unternehmer immer wichtiger, ausreichend geschützt zu sein. Zwar sind viele Firmen der Meinung, dass ihre Verteidigungsmaßnahmen ausreichend wären - aber tatsächlich bestehen sie in der Mehrzahl der Fälle lediglich aus langen Passwörtern und herkömmlichen Firewalls, die heutzutage für Hacker kein Problem mehr darstellen. (ics, Foto: Eurokinissi)

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