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Zwei Jahre nach EU-Türkei-Pakt: Amnesty International besucht Samos Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Flüchtlinge auf der Insel Samos. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Flüchtlinge auf der Insel Samos.

Die Organisation für Menschenrechte Amnesty International (AI) hat die Situation in den Flüchtlingslagern auf der Insel Samos in der Ägäis inspiziert. Das Ergebnis lautet: „schlecht“.
Das Lager habe eine Kapazität für 700 Personen. Untergebracht seien jedoch etwa 1.500. Aus diesem Grund seien die hygienischen Bedingungen unzureichend: Es gebe Mangel an Toiletten und Duschen.

Einige interviewte Personen, die im Camp leben, erklärten, dass sie mit der Qualität des Essens unzufrieden seien. Außerdem gebe es nicht ausreichend Trinkwasser. Der Präsidenten von Amnesty International Greece, Gavriil Sakellaridis, stellte fest, dass viele der Flüchtlinge in provisorischen Zelten leben müssten. Dort seien sie u. a. „starken Winden und Regen“ ausgeliefert. Schuld an der Situation sei, AI zufolge, auch der EU-Türkei-Pakt. Dieser wurde vor knapp zwei Jahren vereinbart. Er sieht vor, dass Asylberechtigte in andere Länder der EU umgesiedelt werden. Asylsuchende, die jedoch nicht den Status des Flüchtlings bekommen, werden zurück in die Türkei geschickt. Bis das Verfahren der Asylvergabe beendet worden ist, müssen die betreffenden Personen jedoch auf der Insel bleiben, auf der sie zuerst griechisches Territorium erreicht werden. In Einrichtungen auf dem Festland werden nur besonders sensible soziale Gruppen untergebracht. Doch auch in diesem Fall kann das Verfahren lange dauern. Viele der interwieten Personen würden unter großem Stress oder Depression leiden, erklärt AI in dem Bericht. Die Sicherheit für allein reisende Kinder sei ebenfalls ungenügend.
Ähnliche Probleme haben die AI-Inspektoren auch im Flüchtlingscamp auf der Insel Lesbos, bei Moria, festgestellt. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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