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Georgios Papanikolaou (1883-1962): Seine Forschung rettete tausende Frauenleben

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Foto: IKPETGNP Foto: IKPETGNP
Die meisten Frauen, die älter als 20 Jahre sind, haben ihn sicherlich schon einmal durchführen lassen: Den PAP-Test. Dieser Abstrich gehört zu den gynäkologischen Routineuntersuchungen, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.
Diese  Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses haben wir dem griechische Arzt George (Georgios) Papanikolaou, besser bekannt als „Dr. Pap“, zu verdanken. Mit seiner Errungenschaft hat er tausenden Frauen das Leben gerettet. Am 13. Mai feiert man seinen  137. Geburtstag.

1883 auf der Insel Euböa geboren führte Papanikolaou sein wissenschaftlicher Drang nach Beendigung seines Medizinstudiums in Athen über Deutschland, wo er 1910 an der Ludwig-Maximilians-Universität München promovierte, in die USA nach New York, wo er als Professor und Direktor des Department of Clinical Anatomy der Cornell University tätig war.
Sein Leben der Forschung widmend hatte er zwar geheiratet, aber bewusst und mit Einverständnis seiner Ehefrau Andromache auf die Gründung einer Familie verzichtet.
 
Heilungschancen durch Früherkennung
 
Im Rahmen des später so genannten PAP-Tests entnimmt man dem Gebärmuttermund Zellen, die im Anschluss analysiert werden. Der Eingriff ist nicht-invasiv und in den meisten Fällen auch nicht sehr schmerzhaft. Mit Hilfe des Abstrichs ist es möglich, Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium zu erkennen. Sollten im Labor Zellveränderungen oder gar ein Zervixkarzinom, also der bösartige Tumor selbst, entdeckt werden, kann entsprechend reagiert werden. Eine entsprechende Therapie verspricht hohe Heilungschancen. In einem weiter fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer operativen Entfernung der Gebärmutter kommen. Auch in diesem Fall bestehen Chancen der Genesung.

Problematisch am Gebärmutterhalskrebs ist, dass er ohne den PAP-Test meist erst erkannt wird, wenn der Tumor sich bereits ausgebildet hat und Metastasen streut. Zunächst ist das Zervixkarzinom nämlich nicht schmerzhaft. Wird es auf anderem Wege erkannt, ist es oft schon zu spät, und der Krebs endet für die Betroffenen tödlich.
 
Fan antiker Philosophie
 
Mit dem PAP-Test reduzierte sich die Zahl der Todesfälle als Folge des Gebärmutterhalskrebses um rund zwei Drittel. Das hätten sich die Kollegen Papanikolaous, der erstmals 1928 von der Entdeckung berichtete, niemals träumen lassen. Später wurden ungläubige oder auch skeptische Wissenschaftler eines besseren belehrt: Die durch Papanikolaou entwickelte Methode avancierte zu einer gängigen Diagnosemethode, für die er 1950 mit dem „Albert Lasker  Award  for  Clinical Research“, der zu den renommiertesten Auszeichnungen im medizin-wissenschaftlichen Forschungsbereich zählt, geehrt wurde.
Der Pionier der Zellforschung „Dr. Pap“ widmete sich in seiner freien Zeit, wenn es seine Arbeit zuließ, gerne der antiken sowie modernen Philosophie. Im Alter von 78 Jahren starb George Papanikolaou 1962 an einem Herzinfarkt. Seine Forschungserfolge leben aber täglich in gynäkologischen Praxen auf der ganzen Welt weiter.
 
Dr. Dr.med. Sokrates Papasimos
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