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Patriarch warnt vor Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee

  • geschrieben von  Elisa Hübel
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt die Hagia Sophia in Istanbul. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt die Hagia Sophia in Istanbul.

Die von der Türkei in Aussicht gestellte Umwandlung der berühmten byzantinische Kirche Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee könnte das Christentum gegen den Islam wenden. Das stellte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus anlässlich einer in dieser Woche stattfindenden Sitzung des türkischen Höchstgerichtes zu diesem Thema fest.

Bartholomäus ergänzte, dass die Menschheit vor allem angesichts der Corona-Pandemie mehr Einheit denn je nötig habe. Außerdem handle es sich um ein Monument, das der „gesamten Menschheit“ gehöre, so der Patriarch. Er konstatierte, dass die Hagia Sophia (heilige Weisheit), häufig auch als Sophienkirche bezeichnet, ein Symbol der Solidarität und des gegenseitigen Verständnisses zwischen dem Christentum und dem Islam sei. Die von 532 bis 537 n. Chr. gebaute Kathedrale war die Hauptkirche des Byzantinischen Reiches und gilt bis heute als bedeutendes Wahrzeichen der Orthodoxie, weshalb sie auch für viele Griechen eine herausragende Bedeutung genießt. Nach der Eroberung Konstantinopels (heue Istanbul) durch osmanische Truppen im Jahre 1453 diente die Kirche als Moschee, 1934 wurde auf Anregung Atatürks beschlossen, sie in ein Museum umzuwandeln.

Sowohl die USA als auch Frankreich haben sich bereits gegen das türkische Vorhaben geäußert, dieses symbolträchtige Bauwerk wieder als Moschee zu nutzen. Beobachter sehen hinter diesen Plänen einen Versuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, bei einem Teil der Wählerschaft in seinem Land zu punkten. Generell ist das türkisch-griechische Verhältnis seit geraumer Zeit starken Belastungsproben ausgesetzt. Am Dienstag (30.6.) veranstalteten türkische Kampfpiloten mit ihren Maschinen Überflüge über der griechischen Insel Agathonisi, nachdem dort die griechische Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou am Vortag einen offiziellen Besuch abgestattet hatte. (Griechenland Zeitung / eh)

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