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Vom Zankapfel zum Apfelring

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Foto (© ek): Firikia Äpfel Foto (© ek): Firikia Äpfel

„Für die Schönste“ stand auf dem goldenen Apfel geschrieben, den Eris, die Göttin der Zwietracht, den drei Göttinnen in Paris’ Gesellschaft zuwarf, zu der sie nicht eingeladen war. War es auf den Fluch des Apfels – des Erisapfels oder auch Zankapfels – zurückzuführen, dass Paris sich weder für Aphrodite, Athene noch für Hera, sondern für die Schönste im ganzen Land entschied: für Helena, Ehefrau des Königssohns von Mykene. Was zu einem wahrlich großen Zank führte – dem Trojanischen Krieg, da Paris die Schönste entführte.


Die Bewacher der goldenen Äpfel oder Granatäpfel Heras – ein Hochzeitsgeschenk und Symbol ewiger Jugend, Liebe und Fruchtbarkeit – waren die Hesperiden. In der von Theophrast verfassten Untersuchung von Pflanzen geht bereits hervor, dass man sich im antiken Griechenland um die Auslese und Ernte von Obst bemühte. Das größte Apfelanbaugebiet im heutigen Griechenland befindet sich im Piliongebirge. Die gemäßigten Temperaturen, der Regen und die Luftfeuchtigkeit begünstigen die Qualität der Früchte. Im Frühling verwandelt sich das Gebiet in ein Apfelblütenmeer – eine Augenweide. Hier werden jährlich etwa 25.000 Tonnen Äpfel geerntet und exportiert. Da die Bäume sich auf steil zum Meer abfallenden Hängen befinden, ist für die Ernte Handarbeit angesagt. Die systematische Anbaukultur von Obstbäumen ist erst seit der römischen Kaiserzeit nachzuweisen, doch im Buch 7 der Odyssee schwärmt Odysseus bereits von den Früchten in Alkinoos’ Palastgarten „…voll süßer Feigen und rötlich gesprenkelter Äpfel“. Apfel, Granatapfel, eine rotwangige Frucht. In Griechenland wird frisches Obst gerne als Nachspeise serviert. Mit Honig begossen und mit Zimt besprenkelt ist der in Scheiben geschnittene Apfel ein Genuss feinster Art. Auch werden in Butter gebratene, zimtbestreute Apfelringe zu Schweinekoteletts gereicht. Zu gebratener Hähnchenleber kann man mit Wein abgelöschte Apfelscheiben servieren. In Griechenland werden diverse Apfelsorten angebaut und über Volos weltweit exportiert. Der Firiki aber, ein seltener, kleiner Apfel, dient ausschließlich dem griechischen Eigenverbrauch.

Linda Graf

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