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Ein Reiseführer von 1.900 Jahren

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Foto (© Griechenland Zeitung / Maria Bach): Poseidontempel, Kap Sounion Foto (© Griechenland Zeitung / Maria Bach): Poseidontempel, Kap Sounion

Im 2. Jahrhundert n. Chr. bereiste der Schriftsteller Pausanias Griechenland und verfasste ein Werk, das unter dem Namen „Ελλάδος Περιήγησις“ bekannt geworden ist, eine „Beschreibung Griechenlands“. Mit Akribie zeichnet der Autor dort in zehn Büchern nicht nur seine Reise zu den großen, wichtigen Orten des antiken Hellas’ nach, sondern führt sein Publikum auch an kleine und nur wenig bekannte Plätze.

Dabei stellt er natürlich die jeweiligen Sehenswürdigkeiten vor, widmet sich mit großer Ausführlichkeit aber auch den historischen Zusammenhängen, den ausgeübten Kulten sowie den Gebräuchen der Menschen vor Ort. Aus archäologischer Sicht handelt es sich bei Pausanias’ Werk um eine Quelle von größter Bedeutung, bietet sie doch einen oft sehr detaillierten und kenntnisreichen Einblick in die Situation, die der „antike Baedeker“ an den von ihm besuchten Stätten vorfand. Vieles von dem, was für uns heute allenfalls noch in Ruine daliegt, hat Pausanias völlig intakt gesehen, anderes allerdings war auch zu seiner Zeit schon dem Verfall preisgegeben oder zerstört. Das wenige, was wir über den Autor wissen, müssen wir uns aus seinem Werk selbst erschließen. Die Heimat des Pausanias lag im westlichen Kleinasien, wahrscheinlich stammte er aus dem dortigen Magnesia am Sipylos, dem heutigen Manisa in der Westtürkei. Um 110/115 n. Chr. geboren hat er viele Reisen unternommen, die ihn nicht nur nach Hellas, sondern auch nach Syrien, Palästina, Ägypten und nach Italien führten. Seine „Beschreibung Griechenlands“ muss er zwischen 155 und 180 verfasst haben. Dabei wandte sich der Autor sowohl an Leser, die seinen Ausführungen bequem von zuhause aus folgen wollten, wie auch an solche, die sie tatsächlich als Reisehandbuch für unterwegs mit sich führten. Einen speziellen Stellenwert übrigens nimmt in dem Werk das alte, klassische Griechenland ein, dem Pausanias besondere Bewunderung entgegenbrachte.

Jens Rohmann

 

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