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Pilzepidemie frisst sich durch die Platanenwälder Tagesthema

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Die Ausbreitung des „Platanen-Pilzes“ in Mittelgriechenland schreitet immer weiter voran. Wissenschaftlern zufolge ist diese Krankheit vor allem in der Region Lamia, u. a. im Westen der Stadt an einer Mündung des Sperchios-Flusses, zu beobachten.

Das berichtete vor kurzem die Athener Nachrichtenagentur ANA-MPA. Die Schutzmaßnahmen für den dortigen, knapp 100 Hektar umfassenden Platanenwald beinhalten beispielsweise ein generelles Rodungsverbot. Der Pilz nutzt nämlich die Maschinen, die zur Schlägerung eingesetzt werden, als Vehikel, und seine Sporen gelangen so auch in andere Waldgebiete, wo er erneut expandieren kann.
„Ceratocystis Platani“ heißt der Pilz, der ausschließlich Platanengewächse befällt, im Fachjargon. In der EU ist er als Organismus, der unter Quarantäne-Maßnahmen fällt, gelistet und somit meldepflichtig. Der Pilz dringt durch kleine Spalten in der Rinde eines verletzten Baumes in das Holz ein. Je nach Größe und Alter geht der Baum dann in der Regel innerhalb von drei bis sieben Jahren zugrunde. In Griechenland werden seit Jahren Gegenmaßnahmen ergriffen, die aber bisher nicht in der Lage waren, dem Virus Einhalt zu gebieten, wie das Institut für Mittelmeer- und Waldökosysteme mit Sitz in Athen feststellte. „Die Nachrichten, die wir erhalten, bereiten uns große Sorgen“, sagte der Forstamtsleiter von Fthiotioda Andreas Papandreou gegenüber der ANA-MPA.
In Griechenland ist nicht nur die Region um Lamia gefährdet. In Epirus sind Berichten des staatlichen Senders ERT zufolge dem Pilz bereits Tausende Bäume zum Opfer gefallen. Auch in dem Gebiet rund um das westgriechische Preveza (Platanenwald von Agios Georgios) seien hunderte Bäume wegen des Befalls von innen ausgehöhlt. Gerade mit Blick auf die Winterzeit wird wieder mit einer vermehrten Verbreitung gerechnet, da es in der kalten Jahreszeit häufig zu illegalem Holzschlag kommt. (GZej)

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