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Initiative für eine Städtepartnerschaft zwischen Athen und München Tagesthema

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Ausgezeichnet mit dem „Preis Friedrich von Thiersch“ der AHEPA: Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis, Erzpriester Apostolos Malamoussis und MdL Dr. Ludwig Spaenle (v.l.n.r.; Foto: pr) Ausgezeichnet mit dem „Preis Friedrich von Thiersch“ der AHEPA: Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis, Erzpriester Apostolos Malamoussis und MdL Dr. Ludwig Spaenle (v.l.n.r.; Foto: pr)

Bessere Voraussetzungen für eine Städtepartnerschaft könnte es nicht geben als zwischen Athen und München. Die Liste der historischen Verbindungen ist „überlang“, und nicht zuletzt trägt die bayerische Metropole auch den Spitznamen Isar-Athen. Jetzt haben es sich drei Persönlichkeiten in München zum Ziel gesetzt, ein längst überfälliges Unternehmen in die Tat umzusetzen.

Athen und München sind seit der griechischen Revolution im 19. Jahrhundert und der Entwicklung der europäischen philhellenischen Bewegung durch enge historische Beziehungen verbunden. Der bayerische König und Vater Ottos von Griechenland, Ludwig I., war der erste europäische Herrscher, der damals die aufständischen Griechen aktiv unterstützte, da er die antike griechische Kultur bewunderte und von progriechischen Aufsätzen des deutschen Altphilologen und überzeugten Philhellenen Friedrich von Thiersch beeinflusst war. Ein Münchner Triumvirat will nun die Idee einer Städtepartnerschaft zwischen Athen und der bayerischen Hauptstadt vorantreiben. Die entsprechende Initiative wurde im Januar im Rahmen einer Preisverleihung des Ortsverbandes der American Hellenic Educational and Progressive Association (AHEPA München „Friedrich Thiersch“ e. V.) durch Dr. Ludwig Spaenle, Staatsminister a. D., Landtagsabgeordneter und Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung gegen Antisemitismus, angekündigt. Gemeinsam mit dem Bischöflichen Beauftragten für die staatlichen Belange im Freistaat Bayern, Erzpriester Apostolos Malamoussis, und dem renommierten Pädagogen und Anthropologen, Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis, soll diese Mission nun Gestalt annehmen.

Die Rolle Bayerns in Hellas

AHEPA-Vorstandsvorsitzender in München Christos Kafasis brachte gegenüber der Griechenland Zeitung die Hoffnung zum Ausdruck, dass das Unterfangen innerhalb von zwei Jahren zu einem Abschluss gebracht werden könnte. Erzpriester Malamoussis habe schon in der Vergangenheit einen ähnlichen Vorstoß unternommen, der aber noch nicht von Erfolg gekrönt werden konnte. Das soll sich nun ändern. Über die geschichtlichen Anknüpfungspunkte zwischen den beiden Metropolen hinaus wies Kafasis darauf hin, dass heute allein in München rund 30.000 Griechinnen und Griechen leben würden. Im Falle von Spaenle sei auch zu erwähnen, dass seine Affinität zu Griechenland bereits auf das Studium zurückgehe. Die Dissertation des Ex-Staatsministers an der Ludwig Maximilian Universität-München hatte das Thema „Der Philhellenismus in Bayern 1821-1832“. Darin hat der Historiker und Theologie den Einfluss der griechischen Antike bei der Gestaltung der Stadt München unter König Ludwig I. herausgearbeitet und auch die Rolle Bayerns bei der Befreiung Griechenlands vom Osmanischen Reich dargestellt. Otto von Griechenland ließ den jungen Staat u. a. im Rechtswesen nach bayerischem Vorbild organisieren und errichtete eine Landesuniversität

Name mit Gewicht

Die diesjährigen nach Ludwig Thiersch benannten Preise wurden im Rahmen einer Wohltätigkeitsgala in München vergeben. Verliehen wird diese Auszeichnung von AHEPA an Persönlichkeiten, die einen besonderen Beitrag zur Förderung des Hellenismus in München geleistet haben. Thiersch selbst hatte im 19. Jahrhundert im bayerischen Bildungswesen der klassischen humanistischen Bildung eine besondere Förderung zukommen lassen. Die AHEPA engagiert sich in der griechisch-deutschen Kulturförderung und ist natürlich aktiv an dem Unterfangen für die Einrichtung einer Städtepartnerschaft München-Athen beteiligt.

(Griechenland Zeitung / rs / ck)

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