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Die besten Pokerspieler Griechenlands

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Unser Archivfoto aus dem Jahr 2008 (© Eurokinissi) zeigt das Casino Mont Parnes auf dem Parnitha in der Nähe von Athen. Unser Archivfoto aus dem Jahr 2008 (© Eurokinissi) zeigt das Casino Mont Parnes auf dem Parnitha in der Nähe von Athen.

Die Geschichte des Glücksspiels ist untrennbar mit Griechenland verbunden. Das beginnt schon in der Mythologie. Die Götter Zeus, Hades und Poseidon sollen einst durch das Schütteln von Losen entschieden haben, wie sie die Herrschaft über das Universum unter sich aufteilen.

Die Liebe zum Glücksspiel machte sich außer auf dem Olymp auch unter den Sterblichen breit. Bereits bei den Olympischen Spielen in der Antike gab es die ersten Sportwetten. Würfel- und Kartenspiele gehören noch heute zum bevorzugten Zeitvertreib auf den Inseln des Landes, und das nicht nur in der Silvesternacht. Traditionsreiche Glücksspiele werden dabei genauso gern gezockt wie modernere Ableger.

Von Nick über Archie bis zu Pete the Greek

Nicholas Andreas Dandolos aus Rethymno auf Kreta schrieb beim Glücksspiel ein Stück Geschichte. Der 1883 geborene Mann aus reichem Hause wurde im Alter von 18 Jahren von seinem Großvater mit einem wöchentlichen Taschengeld von 150 Dollar nach Amerika geschickt. Dort entwickelte er erst in Chicago und dann in Montreal eine Vorliebe für Pferderennen. Mit einer halben Millionen Dollar in der Tasche versuchte er dann in Chicago sein Glück mit Karten und Würfeln.
„Nick the Greek“, wie er schon bald genannt wurde, verzockte dabei rasch seine Gewinne. Berühmt wurde er durch einen fünf Monate dauernden Pokermarathon. Bei diesem von Benny Binion veranstalteten Event spielte er 1949 gegen Johnny Moss alle damals üblichen Pokervarianten. Insgesamt soll er dabei zwischen zwei und vier Millionen US-Dollar verloren haben – in einer Zeit, in der das jährliche Durchschnittseinkommen gerade mal bei etwa 3.000 Dollar lag. „Nick the Greek“ starb 1966, nachdem er mehrere Dutzend Male ein Vermögen gewonnen und wieder verloren oder für wohltätige Zwecke gestiftet hatte. 1979 wurde er posthum in die Poker Hall of Fame aufgenommen.
Am nächsten kommt diesem Ausnahmespieler der 1951 auf Kefalonia geborene Anargyros Karabourniotis, der als „Archie the Greek“ Karas zu einem der erfolgreichsten Pokerspieler der Welt wurde. Im Gegensatz zu Nick wuchs er in Armut auf und rannte nach einem Streit mit seinem Vater, der ihm fast mit einer Schaufel den Schädel einschlug, von Zuhause weg. Eher zufällig entdeckte er sein Genie für Poker, das ihn binnen weniger Monate zum Millionär machte. Sein Vermögen verlor er jedoch rasch wieder. Nach einem Umzug ins Glücksspielparadies Las Vegas lieh er sich von einem wohlhabenden Freund 10.000 US-Dollar und zeigte diesmal, dass er seine Lektion gelernt hatte. In einer zweieinhalb Jahre dauernden „historischen“ Erfolgssträhne gewann Archie Karas bei Poker und Pool insgesamt mehr als 40 Millionen US-Dollar. Das Blatt wendete sich erst, als er sich dem Billard, Würfeln und Black Jack widmete. Er landete später wegen Falschspiels sogar hinter Gittern.
Ohne Tricks, aber mit Talent und Einsatz ist auch Georgios Sotiropoulos zum Star geworden. Kein anderer griechischer Zocker hat mehr Live-Turniere gewonnen, obwohl er auch im Poker online zu den erfolgreichen Turnierspielern zählt. Der gebürtige Athener, der erst im November 2022 den Main Event bei der Merit Poker Vintage Series in Kyrenia und damit einen Preistopf von 384.150 US-Dollar gewonnen hat, kam im Laufe seiner Karriere seit 2011 bereits auf Gewinne von fast vier Millionen Dollar. Weitere aus Hellas stammende Pokergrößen sind Panayote Vilandos („Pete the Greek“) und Chris Tsiprailidis. Er hat im Laufe seiner professionellen Laufbahn seit 1992 mehr als zweieinhalb Millionen US-Dollar kassiert.

Lizenz aus Griechenland

Live-Tische fürs Pokerspiel gibt es in Griechenland in mehreren Casinos. Die meisten Zocker allerdings machen ihre ersten Versuche beim Poker online. Virtuelle Spielbanken sind in Griechenland seit einer Gesetzesform 2021 legal. Voraussetzung ist jedoch, dass das Online-Casino eine Lizenz aus Griechenland besitzt. Damit liegt die hellenische Regierung gleichauf mit Deutschland, wo der neue Glücksspielstaatsvertrag seit 2021 den Besuch von Online-Casinos erlaubt, sofern diese eine Lizenz aus Deutschland erhielten. Limits von maximal 1.000 Euro im Monat für jegliches Online-Glücksspiel sollen die Zocker vor allzu großen Risiken bewahren.
Seit dem Los-Spiel der Götter am griechischen Olymp hat sich zwar viel verändert. Geblieben ist aber der Spaß am Zocken. (ba)

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