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Dreitägige Staatstrauer nach katastrophalem Zugunglück bei Tempi Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Unglücksort in Tempi. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Unglücksort in Tempi.

Über Griechenland wurde wegen eines katastrophalen Eisenbahnunglücks eine dreitägige Staatstrauer verhängt. Flaggen an öffentlichen Gebäuden werden auf Halbmast gesetzt. Das Unglück hatte sich Dienstagnacht auf der wichtigsten Eisenbahnstrecke zwischen der Hauptstadt Athen und der zweitgrößten Stadt Thessaloniki ereignet.

Mindestens 38 Menschen verloren dabei ihr Leben, 130 wurden verletzt. 66 von ihnen müssen noch in Krankenhäusern stationär behandelt werden. Zahlreiche weitere Reisende werden vermisst.
Unter den Opfern sind auch viele Studenten aus Thessaloniki, die zum verlängerten Faschingswochenende nach Athen und Larissa gereist waren. Unfallursache war eine Frontalkollision eines Passagierzuges mit einem Güterzug. Beide waren auf dem gleichen Gleis in jeweils gegenseitige Fahrtrichtung unterwegs.
Angestellte der Griechischen Bahn (OSE) erklärten, dass das elektronische Signalsystem seit langer Zeit nicht mehr funktioniere, und dass der Zugverkehr manuell geregelt werden musste. Das staatliche Rundfunk- und Fernsehen (ERT) berichtete, dass es in der Nähe des Unfallortes einen Schaden an einem der Strommasten gegeben habe. Aus diesem Grund sei einer der beiden Züge umgeleitet worden. Zwei Bahnbeamte wurden festgenommen.
Der Präfekt von Thessalien Kostas Agorastos erklärte gegenüber ERT, dass die beiden ersten Wagen des Passagierzuges mehr oder weniger „nicht mehr existieren“. Der Bürgermeister von Tempi Jorgos Manolis stellte fest, dass nach dem Unfall und einem ausgebrochenen Feuer Temperaturen von bis zu 1.500 Grad Celsius in den Trümmern der ersten beiden Waggons des Intercity 62 geherrscht hätten. Ihr Beileid brachten nicht zuletzt zahlreiche Politiker auf internationaler Ebene zum Ausdruck, darunter der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel. Der Eisenbahnergewerkschaft zufolge handelt es sich um das schlimmste Zugunglück in der Geschichte des Landes. (Griechenland Zeitung / eh)

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