Im Jahr 2024 zählte man in Hellas 19 Morde an Frauen, die nur deswegen den Tod fanden, weil sie Frauen waren. Die Dunkelziffer bei dieser Art von Gewalttaten dürfte aber weit höher liegen.
Die Fälle der sogenannten Femizide, das heißt Tötungen von Frauen bzw. Mädchen aufgrund ihres Geschlechts im Rahmen patriarchalischer Strukturen, werden in Hellas von der Abteilung der zivilgesellschaftlichen Organisation Europäische Beobachtungsstelle von Femiziden (femicide.gr) aufgezeichnet. Im Vergleich zu den 15 Fällen in Hellas 2023 waren es dem Bundesinnenministerium (BMI) zufolge im selben Zeitraum in Deutschland 360. Auf die Anzahl der Einwohner gerechnet (10,41 Millionen bzw. 83,28 Millionen) erreicht also die Anzahl der Morde in Griechenland etwa ein Drittel von Deutschland. Das Frauenmagazin Marie Claire hielt 2024 angesichts eines Femizids in Agrinio fest: „Der Frauenmord in Agrinio belegt erneut die gravierenden Lücken im System zum Schutz der Opfer sowie den unzureichenden rechtlichen Rahmen bei Fällen von häuslicher Gewalt.“ Zum Weltfrauentag am heutigen Samstag (8.3.) haben mehrere Organisationen auch in Hellas zu Demonstrationen aufgerufen. Dabei werden die intensivere Beschäftigung mit dem Thema Femizid sowie Forderungen nach besseren Schutzmaßnahmen sicher ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.
(Griechenland Zeitung / Elias Batz)
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