Am heutigen 19. Mai wird u. a. in Griechenland des Genozids an den Pontiern gedacht. Die ursprünglich aus Griechenland stammenden, sogenannten Pontus-Griechen siedelten seit Jahrhunderten an den Küsten des Schwarzen Meeres.
Sie wurden um 1920 aus ihrer Heimat vertrieben und zwangsdeportiert, vor allem ab 1923 im Zuge des Bevölkerungsaustauschs zwischen Griechenland und der Türkei. „Auch In diesem Jahr ehren wir das Andenken der Tausenden Pontus-Griechen, die aus ihrer Heimat vertrieben, ausgerottet, schikaniert und gefoltert wurden.“ Es sei Pflicht, die Erinnerung an dieses „schwarze Kapitel der Weltgeschichte“ wach zu halten und für die Anerkennung der historischen Wahrheit zu kämpfen, so der Regierungschef.
Der Bevölkerungsaustausch nach dem Ersten Weltkrieg wurde von den damaligen Regierungschefs Eleftherios Venizelos und Mustafa Kemal Atatürk während der Lausanner Friedenskonferenz 1923 unterzeichnet und war das Resultat der sogenannten „Kleinasiatischen Katastrophe“ – der Niederlage der griechischen Truppen in Anatolien. Damals wurde u. a. die Stadt Smyrna (heute Izmir) durch einen Brand dem Erdboden gleichgemacht, das griechische, aber auch das armenische Viertel zerstört. Die in Lausanne beschlossene Zwangsumsiedlung betraf 1,25 Millionen Griechen und 500.00 Türken. Die griechische Regierung hat 1994 den 19. Mai als offiziellen Gedenktag für den Genozid an den Pontiern festgelegt. (GZeb)