Ein 42-jähriger Mann ist Ende Juni von einem Gericht in Thessaloniki zu einer Freiheitsstrafe von 16 Jahren verurteilt worden.
Er soll als Anführer einer kriminellen Organisation zwischen Mai und September 2021 ausländische Arbeitskräfte unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dazu gezwungen haben, an bekannten Stränden der Halbinsel Chalkidiki sogenannte Loukoumades, ein traditionelles griechisches Gebäck, ähnlich dem Donut, zu verkaufen. Die Methoden gegenüber den Verkäufern reichten von massiver Einschüchterung über körperliche Gewalt bis hin zum Einsatz von Waffen. Der Großteil der Einnahmen aus dem Verkauf ging an die „Organisatoren“ des Coups. Griechische Medien sprechen von etwa 500 bis 600 Euro Gewinn pro Tag und pro Verkäufer für die Bandenchefs. Aufmerksam geworden waren die Sicherheitsbehörden auf die Machenschaften, als im Sommer 2021 ein Verkäufer aus Georgien brutal verprügelt wurde. Er sprach danach u. a. von ständigen „Grenzstreitigkeiten“ zwischen Loukoumades-Banden um Einfluss- bzw. Verkaufszonen an den Stränden der Chalkidiki. Beim Prozess in Thessaloniki waren insgesamt zwölf Personen im Alter zwischen 17 und 52 Jahren angeklagt. (GZck)