Jannis ist 90 Jahre alt. Noch immer arbeitet er in seiner Werkstatt auf der Insel Milos als Tischler. Im Gespräch mit Stefan Berkholz erinnert sich der Tischler an sein Berufsleben, aber auch an seine Kindheit und an die Zeit, als die Insel im II. Weltkrieg von den Deutschen besetzt war.
Früher, erzählt Jannis, hätten auf der Insel sechzehn oder siebzehn Tischler gearbeitet, das war in den 1960er, 1970er Jahren. Und er kann alle Namen herunterbeten, mit Vor- und Zunamen. Heute? Arbeitet noch einer auf der Insel. Ein aussterbendes Handwerk. Alles kommt heute aus Piräus, der großen Hafenstadt, häufig in Plastik. „Weil es billiger ist und der Mensch glaubt, Plastik sei pflegeleichter und so haltbar wie Holz.“ Früher hätten sie Esel gehabt, alle längeren Wege und Transporte mussten mit den Tieren bewältigt werden. Oder eben zu Fuß. Heute? Wird auch auf dieser Insel in den Dörfern gern mit großspurigen Geländewagen durch enge Dorfgassen gekurvt, viel zu schnell, angesichts der Unübersichtlichkeit, unaufmerksam die Fahrer, abgelenkt von Handy und Musik.
Das gesamte Porträt über den Tischler Jannis aus Milos finden Sie in unserem neuen Griechenland Journal Nr. 12!
