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Griechenland: Ausnahmezustand nach schwerem Erdbeben auf Kefalonia Tagesthema

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Griechenland: Ausnahmezustand nach schwerem Erdbeben auf Kefalonia
Ein starkes Erdbeben der Stärke 5,8 auf der Richter-Skala versetzte am Sonntag gegen 16.00 Uhr die Menschen auf der Ionischen Insel Kefalonia in Angst und Schrecken. Das Epizentrum lag dem Geodynamischen Institut von Athen zufolge nördlich von Argostoli in einer Tiefe von 10 Kilometern unter dem Meeresboden. Es war bis Mittelgriechenland und sogar bis Athen zu spüren. Sieben Personen erlitten leichte Verletzungen.
Das Altersheim von Louxouri und ein Krankenhaus mussten aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Hunderte Bewohner wagten sich nicht mehr zurück in ihre Häuser und verbrachten die Nacht auf der Straße oder in ihren Pkw's. Viele von ihnen werden ab heute und bis ein sicherer Aufenthalt in ihren Wohnungen und Häusern gewährleistet ist, in den Kabinen zweier Passagierschiffe untergebracht. Eingesetzt werden zu diesem Zweck die „Superfast 11", die 700 Personen unterbringen kann, und die „Eleftherios Venizelos", die 1.300 Kabinen hat.

Im staatlichen Fernsehen „DT" sprach eine Krankenschwester von Szenen der Panik. Der Fernsehsender SKAI zeigte tumultartige Szenen während eines Basketballspiels unter Jugendlichen. Die Seismologen sind sich noch nicht ganz einig, ob es sich bei dem Beben von 5,8 Richter um das Hauptbeben gehandelt hat oder nicht.

Nach den bisherigen Erkenntnissen wurden zahlreiche, vor allem ältere Gebäude, beschädigt. Im Straßennetz der Insel entstanden Probleme durch Erdrutsche, aber auch durch Risse auf der Fahrbahn. Wie der 71-jährige Bewohner Spyros B. von Argostoli gegenüber der Griechenland Zeitung feststellte, seien bei dem Beben Erinnerungen an die große Katastrophe von 1953 wach geworden. Ähnlich wie damals hätten sich bei den Erschütterungen vom Sonntag die Schränke geöffnet, „alle Gegenstände fielen zu Boden und zerbrachen", teilte er mit. Am 15. August 1953 hat Kefalonia ein katastrophales Beben erlebt, dem damals fast 500 Menschen zum Opfer fielen.

Die Schulen der Ionischen Insel werden am Montag aus vorbeugenden Gründen und bis die Statik der Gebäude geprüft worden ist, geschlossen bleiben. Stunden nach dem ersten Beben, das sich gegen 16 Uhr ereignete, wurden Dutzende Nachbeben der Stärke 3 bis 5,1 auf der Richterskala verzeichnet. Innenminister Jannis Michelakis hat sich am Sonntagabend nach Kefalonia begeben, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Bis in die frühen Morgenstunden hat er an einer Sitzung im Rathaus der Insel teilgenommen. Nun werden auf der Insel auch die Sekretäre der Ministerien für Bürgerschutz, Gesundheit und Bildung auf der Insel eintreffen um Michelakis unter die Um die Aufräumungsarbeiten zu erleichtern, wurde die gesamte Insel in den Ausnahmezustand versetzt.
(Griechenland Zeitung, sr/eh, Foto: Eurokinissi) 
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