Sechs archäologische Stätten auf Kreta gehören seit dem Wochenende zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dabei handelt es sich um die Paläste bei Knossos, Phaistos, Malia, Zakros, Zominthos und Kydonia, die aus der Zeit zwischen 1900 und 1100 v. Chr. resultieren. Premierminister Mitsotakis sprach von der „Anerkennung des ökumenischen Wertes der minoischen Kultur“.
Die minoischen Paläste auf Kreta haben es offiziell auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes geschafft. Eine entsprechende einstimmige Entscheidung traf am Wochenende die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Dazu gehören die Paläste bei Knossos, Phaistos, Malia, Zakros, Zominthos und Kydonia. Hervorgehoben wird dadurch deren kulturelle und historische Bedeutung. Entstanden sind diese Stätten in der Zeit zwischen 1900 und 1100 v. Chr. „Sie repräsentieren die minoische Zivilisation, eine bedeutende prähistorische Kultur des Mittelmeerraums“, heißt es bei der UNESCO. Die Paläste dienten etwa als administrative, wirtschaftliche und religiöse Zentren und zeichneten sich durch fortschrittliche Architektur, Stadtplanung und lebendige Fresken aus. Außerdem belegen sie frühe Schriftsysteme, maritime Netzwerke und kulturellen Austausch.
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Ökumenischer Wert
Premierminister Kyriakos Mitsotakis stellte dazu fest, dass die UNESCO den ökumenischen Wert der minoischen Kultur anerkenne, der gleichzeitig einer der wichtigsten in der prähistorischen Ägäis sei, der in „Kreta geboren wurde und die Wurzel der europäischen Gedanken und Ästhetik“ sei. Letztendlich stellte er fest: „So kehren die Entführung von Europa durch Zeus sowie der Faden der Ariadne aus der antiken griechischen Mythologie in das moderne Leben zurück und vermitteln ihre zeitlosen Botschaften.“
Kulturministerin Lina Mendoni fasste zusammen, dass die minoische Zivilisation nun „weltweit anerkannt und etabliert“ werde. Ferner sprach sie davon, dass die „beeindruckenden architektonischen Überreste der minoischen Palastanlagen, die auf ganz Kreta erhalten sind, authentischer Ausdruck dieser Zivilisation sind“. Außerdem fügte sie hinzu, dass die „Paläste nicht nur Verwaltungs- und Wirtschaftszentren waren, sie waren auch Zentren der Kultur, Kunst und technologischen Innovation“. Dort seien „hohe Kunst und Ästhetik, monumentale Architektur, mit einem entwickelten Schrift- und Verwaltungssystem und engen Handels- und Kulturkontakten zu den Völkern des östlichen Mittelmeerraums“ entstanden. Zusammenfassend sagte sie, dass uns „die Entstehung der minoischen Zivilisation ein besseres Verständnis der Ursprünge der europäischen Kulturentwicklung ermöglicht und Kreta zu einer Wiege einer Zivilisation von globaler Bedeutung“ mache.
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„Systematische Bemühungen“
Tourismusministerin Olga Kefalogianni hat aus gegebenem Anlass die Archäologische Stätte von Knossos besucht und erklärt, dass die Minoische Kultur zwischen dem 17. und 15. Jahrhundert vor Christus ihren Höhepunkt erreicht hatte.
Regierungssprecher Pavlos Marinakis sprach von einem „großen Erfolg“ für Griechenland. Die Aufnahme der minoischen Paläste auf Kreta auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes sei ein Ergebnis „der systematischen, sorgfältigen und langfristigen Bemühungen der erfahrenen Führungskräfte und Dienste des Kulturministeriums und ihrer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Region Kreta und anderen zuständigen Stellen bei der Vorbereitung der Unterlagen für die Kandidatur“. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)