Login RSS

IOC-Präsident vermutet "Großmannssucht" der Griechen

  • geschrieben von 
Für scharfe Proteste in Griechenland sorgte ein Interview von IOC-Präsident Jacques Rogge mit der belgischen Zeitung "Le Soir". Angesichts der enormen Kosten für die Olympischen Spiele hatte der IOC-Chef den Griechen "Großmannssucht" vorgeworfen. Während das IOC für schlichte Anlagen plädiert habe, die aber "rechtzeitig fertig geworden wären", hätte man "anmaßende" und "luxuriöse" Sportanlagen errichtet. Allein das Dach für das Olympiastadion in Athen, so Rogge, habe 230 Mio. Dollar gekostet (griechischen Angaben zufolge kostet das gesamte Stadion 195 Mio.
Euro; das Dach kostete lediglich 55 Mio. Euro). Das kostspielige Dach, so Rogge, habe das IOC nicht gewollt, doch "gegen die Entscheidung eines souveränen Staates" habe man nichts ausrichten können. Der oberste Sportfunktionär schlussfolgerte angesichts seiner Kostenaufstellung in "Le Soir", dass man künftig nur noch Städte mit der Ausrichtung der Spiele beauftragen werde, in denen die dafür notwendige Infrastruktur bereits existiert. Der frühere Kulturminister Evangelos Venizelos (PASOK) kommentierte diese Überlegungen mit den Worten: "Ich kann nur schwer nachvollziehen, dass Rogge die Olympischen Spiele nur als eine Sache der reichen Länder betrachtet. Und letztlich, wenn es die ´größenwahnsinnigen´ Griechen nicht gäbe, dann gäbe es überhaupt keine Olympischen Spiele. Deshalb sollte man das Ereignis, dass die Spiele in diesem Jahr in ihre Heimat zurückkehren, etwas mehr schätzen."
Nach oben

 Warenkorb