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200-Meter-Finale mit "Publikumshürden"

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Am Donnerstag abend (26.8.) hätte eine der großen Hoffnungen Griechenlands auf eine Goldmedaille in die Startlöcher gehen sollen. Doch Kostas Kenteris, Olympiasieger von Sydney im 200-Meter-Lauf, war abwesend. Der Verdacht gegen ihn, daß er einer Dopingkontrolle entgehen wollte, sowie ein mysteriöser Motorradunfall, durch den er und seine Sprinterkollegin Katerina Thanou sich für sechs Tage im Krankenhaus "abschirmen" konnten, führte dazu, dass beide ihre Akkreditierungen beim IOC deponieren mussten.
Im vollbesetzten Olympiastadion verzögerte das griechische Publikum gestern für 10 Minuten den Start des 200-Meter-Laufes; lautstark skandierte man den Namen "Ken-te-ris". Der Läufer Fredericks bat die Zuschauer inständig um Ruhe. Auch wenn die Mehrheit der Griechen laut einer Umfrage nicht an die völlige Unschuld ihres Landsmannes glaubt, scheint man offenbar die Meinung zu vertreten, dass Kenteris nicht der einzige Dopingsünder wäre - sollte sich der Verdacht bestätigen. In der griechischen Presse wird etwa immer wieder darauf verwiesen, dass die US-Basketballmannschaft sich bisher angeblich keiner Kontrolle unterziehen musste. Der Internationale Leichtathletikverband IAAF hat unterdessen von einer Strafe für Kenteris und Thanou abgesehen. Man werde den Fall gründlich untersuchen, kündigte der IAAF an. Die beiden griechischen Sprinter können unterdessen an Meetings teilnehmen, sofern sie sich dafür entscheiden, so der IAAF.
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