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Griechenland in einer Flut von Protesten Tagesthema

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Griechenland in einer Flut von Protesten
In einer regelrechten Protestwelle versinken die Hauptstadt Athen und viele andere Landesteile in dieser Woche. Höhepunkt ist der morgige Mittwoch und der Donnerstag. Dann soll vom Parlament ein Mulit-Gesetz verabschiedet werden, das u. a. drastische Gehalts-, Lohn- und Rentenkürzungen vorsieht.
ht. Auch die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sollen dadurch teilweise grundlegend verändert werden.
Als Zeichen des Widerstandes gegen dieses Gesetz demonstrieren zahlreiche Arbeitnehmer. Besonders aktiv sind bestimmte Gruppen des öffentlichen Sektors wie etwa bei der Müllabfuhr, bei den Verkehrsbetrieben, wie auch Zöllner oder Finanzbeamte.
Am Mittwoch und Donnerstag (19. und 20. Oktober) führen die zwei größten Gewerkschaftsverbände, öffentlicher Dienst (ADEDY) und Privatwirtschaft (GSEE), gemeinsam einen 48-stündigen Generalstreik durch. Daran werden sich u. a. die Fluglotsen beteiligen, wodurch der Flugverkehr an beiden Tagen zusammenbrechen dürfte. Zudem haben GSEE und ADEDY an beiden Tagen zu Großkundgebungen aufgerufen. Höhepunkt ist voraussichtlich die Kundgebung am Donnerstagvormittag vor dem Parlament am Athener Syntagmaplatz. Gewerkschafter wollen an diesem Tag außerdem das dort befindliche Parlament abriegeln, was auch früher schon der Fall war. Erstmals wird sich an dieser Aktion die kommunistische KKE beteiligen.
Am zweitägigen Generalstreik beteiligen sich u.a. die Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern, die Mitarbeiter des Notrettungsdienstes, der Gesundheitszentren, der Soziale Fürsorge sowie Lehrer, Mitarbeiter der Sozialversicherungskassen und die Beschäftigten der Staatsbetriebe DEKO. Anschließen wollen sich ihnen auch die Besitzer von Taxi- und Lkw-Lizenzen. Die Griechische Bahn OSE wird einschließlich der Vorortbahn „Proastiakos", die Athen mit dem Internationalen Flughafen „Eleftherios Venizelos" verbindet, seit dem heutigen Dienstag bis einschließlich Donnerstag (20.10.) bestreikt. Stundenweise Arbeitsniederlegungen haben für Mittwoch und Donnerstag (19./20.) die Nahverkehrsbetriebe angekündigt; sie verkehren in aller Regel erst ab 9 oder 10.00 Uhr und rücken abends eher in die Depots ein, zum Teil bereits ab 18.00, zum Teil ab 20.00 Uhr.
Die Bankangestellten erscheinen am 18./19. nicht am Arbeitsplatz. Seit dem vorigen Freitag (14.) bis einschließlich Freitag dieser Woche (21.) bleiben die Ärzte der Sozialversicherung IKA ihrer Arbeit fern. Am Mittwoch (19.) streiken die Mitarbeiter der Telefongesellschaft OTE, vom Donnerstag voriger Woche (13.) bis Donnerstag dieser Woche (19.) befinden sich auch die Rechtsanwälte im Ausstand. Am Mittwoch (19.) bleiben zudem alle Geschäfte des Einzelhandels geschlossen, auch Kioske. Ebenfalls geschlossen und zwar bis Freitag (21.) bleiben auch die Steuerämter (bereits seit Fr., d. 14.). Von Montag dieser Woche (17.) bis Donnerstag nächster Woche (27.) wird das Finanzministerium bestreikt. Seit dem gestrigen Montag und einschließlich heute wurde der Schiffsverkehr durch den Streik der Matrosen unterbunden, daher findet bis Mittwoch um 6.00 Uhr Morgens auch kein Fährverkehr statt. Am heutigen Dienstag streiken zudem die Journalisten. Alle Angestellten des staatlichen Senders ERT, der Kommunalsender sowie der Nachrichtenagentur APE-MPE traten bereits am Donnerstag (13.) in einen mehrtägigen Streik. Im Umfeld kommt es auch zu kleineren Protestaktionen, so trafen sich z.B. die Journalisten heute Vormittag vor ihrem zentralen Gewerkschaftsbüro im Athener Zentrum. Anschließend formierte sich einen Protestmarsch zum Parlament und vor das Finanzministerium (siehe Foto). (GZ, Foto: Eurokinissi)
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