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Griechenlands Gewerkschafter schwenken schwarze Fahnen Tagesthema

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Griechenlands Gewerkschafter schwenken schwarze Fahnen
In Griechenland mehren sich abermals die Proteste der Gewerkschaften gegen Sparmaßnahmen und Reformen. An erster Stelle der Front stehen die Bauern, aber auch Proteste von Angestellten im Öffentlichen Dienst nehmen zu.Griechenlands Gewerkschafter schwenken schwarze Fahnen. Bauern haben bereits seit Wochen ihre Traktoren an den Rändern der Nationalstraßen geparkt und drohen damit, diese zu blockieren. Sie wollen mit der Regierung vor allem neue steuerrechtliche Regelungen aushandeln.
Regelungen aushandeln. Das Steuersystem müsse ihrer Ansicht nach „einfacher und gerechter" werden. Außerdem müssten die Produktionskosten gesenkt werden, dazu zählen vor allem Elektroenergie und Benzinpreise, so die Vertreter der Bauern.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben sie für Mittwoch einen Protestmarsch im Athener Zentrum geplant, er wird bis vor das Athener Parlament führen. Bereits am Montag hatten sie im Zentrum der zweitgrößten griechischen Stadt, Thessaloniki, einen motorisierten Protest bis vor das Ministerium für Makedonien und Thrakien durchgeführt. Es handelte sich um einen Konvoi aus den typischen Pickup-Fahrzeugen der griechischen Landwirte. In der nordgriechischen Stadt Kavala fuhren sie mit ihren Traktoren direkt bis ins Stadtzentrum und machten dort mit einem Hupkonzert auf sich aufmerksam. Ähnlich sah es auch in Komotini aus. Auch in Alexandroupolis sind dutzende Traktoren in die Stadt gefahren, die schwarz beflaggt waren.
Zu Protesten kommt es dieser Tage auch im Gesundheitsbereich. Das dafür zuständige Ministerium hat in dieser Woche beschlossen, für einen Monat die Gesundheitszentren der einheitlichen Versicherungskasse EOPYY zu schließen. Davon betroffen sind 8.500 Angestellte. Gesundheitsminister Adonis Georgiadis sagt, dass sich die dort arbeitenden Ärzte entscheiden müssten, ob sie beim EOPYY angestellt sein wollen oder ihre privaten Arztpraxen behalten möchten. Bisher hatten sie das Recht, sowohl bei der Versicherungskasse zu arbeiten als auch privat Patienten zu betreuen. Um gegen diese neue Regelung zu protestieren, blockieren die Angestellten von etwa 20 EOPYY-Zentren deren Eingänge. Darunter fallen etwa Einrichtungen auf Kreta, Zakynthos, Thessaloniki, Xanthi und Alexandroupolis. Insgesamt gibt es landesweit rund 100 dieser Gesundheitszentren.
Für heute Nachmittag ruft die kommunistische Gewerkschaft PAME ab18.00 Uhr am Omonia-Platz zu einer Solidaritätsprotestkundgebung auf. Der anschließende Protestmarsch wird bis vor das Gesundheitsministerium führen. Solidarisch unterstützt werden die EOPYY-Ärzte auch von den Seemännern. Ihre Gewerkschaft PNO hat heute Morgen eine Demonstration in Piräus durchgeführt. Für Mittwoch hat auch der Panhellenische Ärzteverband zu Aktionen aufgerufen.   Landesweit protestieren heute auch die Angestellten des Kulturministeriums. U.a. haben sie heute Vormittag in Athen demonstriert. Sie fordern die Wiedereinstellung von 184 Angestellten, die in die Arbeitsreserve geschickt worden sind. Außerdem verwahrt man sich gegen die Schließung bzw. Zusammenlegung zahlreicher Institutionen. Im Athener Zentrum brachte ehemalige Schulwächter, die entlassen worden sind, auf sich aufmerksam - siehe Foto.
(Text: Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi)

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