Griechenland/Athen. „Die Patriarchen von Jerusalem sterben auf
ihrem Thron und treten nicht zurück.“ Das erklärte der orthodoxe
Patriarch von Jerusalem, Irinäos, gegenüber dem Sprecher im Athener
Außenministerium, Jorgos Koumoutsakos, nachdem dieser von Irinäos
gefordert hatte, seiner „historischen Verantwortung“ gerecht zu
werden. Beobachter hatten diese Äußerung als Aufruf zum Rücktritt
verstanden. Hintergrund für die Rücktrittsforderungen, die vor
allem auch von orthodoxen Christen in Palästina vorgetragen worden
waren, sind Gerüchte, wonach Irinäos strategisch wichtige
Immobilien des Patriarchats in Jerusalem zu außerordentlich
günstigen Bedingungen an Israel abgetreten haben soll.
Innenminister soll gegen Verfassung gehandelt haben
Griechenland/Athen. Ein Erlaß des griechischen Innenministers
Prokopis Pavlopoulos über die Festanstellung von Vertragskräften
mit befristeten Vertrag soll nach Ostern daraufhin geprüft werden,
ob diese Maßnahme mit der Verfassung im Einklang steht. Einen
entsprechenden Antrag haben am Donnerstag zwei Mitglieder des
Staatsrates gestellt. Ihrer Ansicht nach sei der Erlaß des
Innenministers nicht zu vereinbaren mit dem Artikel 108 der
griechischen Verfassung. Darin sei es grundsätzlich untersagt,
befristete Verträge in Festanstellungen umzuwandeln. „Die Regierung
verteidigt die Verfassung des Landes“ Griechenland/Athen. Die
griechische Regierung setzt sich für die Verteidigung der
griechischen Verfassung und der Gesetzgebung des Landes ein. Das
erklärte der griechische Innenminister Prokopis Pavlopoulos gestern
im Parlament. Hintergrund waren Forderungen nach einem Rücktritt
von Pavlopoulos, weil dieser als Architekt des in diesem Jahr im
Parlament verabschiedeten Gesetzes über den „Hauptaktionär“ gilt.
Dieses Gesetz ist nach Ansicht der EU-Kommission nicht mit der
europäischen Gesetzgebung zu vereinbaren. Von der Regierung in
Athen wird deshalb verlangt, dieses Gesetz entweder zurückzunehmen
oder es zumindest nicht in Kraft treten zu lassen. Pavlopoulos
stellte dazu im Parlament fest, daß das Ansehen Griechenlands
keinen Schaden nehme, wenn die Regierung die Verfassung des Landes
und das Recht des Landes in der Europäischen Union verteidige. Dies
würden viele EU-Staaten tun, und es sei „absolut normal“, sich für
das Interesse des Landes einzusetzen. Das Wetter
Griechenland/Athen. Relativ unbeständiges Wetter herrscht heute in
vielen Teilen Griechenlands. Vor allem im Westen und Norden, aber
auch auf Kreta erwarten die Meteorologen lokale Regenschauer.
Gleichzeitig drehen die Winde von Süd auf Nordwest, was einen
leichten Temperaturrückgang mit sich bringen wird. Im Großraum
Athen liegen die Dinge etwas besser. Die Sonne dominiert; nur ab
den Nachmittagsstunden sollen sich die Wolken verdichten und am
Abend oder in der Nacht sind Niederschläge nicht ausgeschlossen.
Die Temperaturen bewegen sich heute im Stadtzentrum zwischen 13 und
21 Grad Celsius. Kultur- und Ausgehtipps für Athen (22.5.04)
Griechenland/Athen. Die antike Komödie „Lysístrata“ als Cabarét
steht heute und morgen im Megaron Moussikis auf dem Spielplan. Es
handelt sich um eine Produktion von Michalis Kakojannis mit der
überzeugenden rumänischen Schauspielerin Maja Morgenstern in allen
Frauenrollen und Vladimir Iwanov in allen Männerrollen. Die
Nationaloper, die Ethnikí Lyrikí Skiní, hat heute und am Sonntag
die Oper von Benjamin Britten „Peter Grimes“ im Programm. Dirigent
des Werkes ist Àlkis Baltás. Musik der legendären Beatles gibt es
am Sonntagmorgen im Megaron Moussikis. Regie führt Dimítris
Daktýlas; die Choreographie stammt von Vassilikí Tiliopoúlou.
Beginn der Veranstaltung ist 11.30 Uhr. Das Gesangsensemble
„Mélisma“ von Sonja Karamanián tritt heute in der „Stoá tou
vivlíou“ auf. Die „Stoá“ befindet sich in der Pesmazóglou-Straße 5.
Das Kamerata-Orchester unter der Leitung von Christopher Warren
Green spielt heute im „Artemis“ am Markopoulos-Platz. Eine andere
Kamerata, jene aus Budapest steht heute abend im „Kolégio Pierce“
auf der Bühne. Am Klavier sitzt Dimítris Toufexís. Im „Athenäum“
steht heute die Gitarre im Mittelpunkt. Auf dem Saiteninstrument
spielt Michalis Moschoútis. Das „Athenäum“ befindet sich in der
Adrianoú-Straße 3 am Thissíon. Die hervorragende griechische Band
„Mode Plagal“ tritt heute ab 22.30 Uhr im „Another Club“ in der
Akadimías-Straße auf. Die Band macht exzellente Musik aus Jazz,
Rock, Blues, versetzt mit Elementen griechischer Volksmusik. Sie
sollten die Gruppe nicht versäumen. Lieder aus Lateinamerika und
griechische Songs singt heute abend Angeliki Kókkini im „Makári“.
Das Lokal befindet sich in der Zoodóchou Pigís-Straße 125. „Illegal
Operation“ heißt eine Gruppe, die heute abend im „Mikró Mousikó
Théatro“ in Koukáki ihren Auftritt hat. Der Half Note Jazz Club in
Pangráti hat seit heute „Spiritual Moments“ auf dem Programm. Es
singt das Ensemble Segan & Jo Ann Pickens. Und zum Schluß noch
ein Ausstellungstip: In der Technópoli auf dem Gazi-Gelände in der
Pireós-Straße wird nur mehr bis Sonntag eine interessante
Foto-Ausstellung gezeigt. Sie trägt den Titel „Die Nacktheit in der
tschechischen Fotografie zwischen 1960 und 2000“. Gezeigt werden
140 Arbeiten von 42 Fotografen.