Ein landesweiter Generalstreik legte heute das öffentliche Leben in
Griechenland lahm. Sowohl in Athen als auch in Thessaloniki fanden
aus diesem Anlaß Großkundgebungen statt. Am Streik beteiligten sich
u.a. auch die Mitarbeiter der öffentlichen Verkehrsbetriebe; ab 13.
00 verkehrten lediglich die Trolley-Busse; Züge, Straßenbahnen,
U- und S-Bahnen sowie Busse waren überhaupt nicht im Einsatz.
Unterbrochen war damit auch die Nahverkehrsverbindung zum Athener
Flughafen Eleftherios Venizelos. Schiffsverbindungen gab es
ebenfalls keine. In Athen staute sich auf den Straßen der private
PKW-Verkehr noch stärker als gewöhnlich. Die Suche nach einem
freien Platz in einem Taxi konnte unter Umständen Stunden dauern.
Angeschlossen haben sich dem Streik u.a. auch die Bankangestellten,
die Angestellten der Staatsbetriebe sowie der Präfektur-, Kommunal-
und Gemeindeverwaltung sowie die Rechtsanwälte und Journalisten.
Zeitungen sowie Informationssendungen im Radio oder im Fernsehen
gab es keine. Die Lehrergewerkschaft OLME hatte dazu aufgerufen,
sich an den Großkundgebungen zu beteiligen, wodurch in vielen
Schulen der Unterricht ausfiel. Zum Streik war auch an privaten
Schulen sowie an Fremdspracheninstituten aufgerufen worden.
Ausgerufen worden war der Generalstreik vom Gewerkschaftsbund GSEE,
um den 1. Mai zu feiern. Da dieser in diesem Jahr auf den
Ostersonntag fiel, hatte man den Tag der Werktätigen auf den 11.
Mai verschoben.