Griechenland/Athen. Den Rücktritt des Patriarchen von Jerusalem,
Irinäos, forderte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel,
Bartholomäos. Dies sei der einzige Ausweg, um die Krise, die im
Patriarchat von Jerusalem ausgebrochen ist, zu beenden. Seine
Entscheidung teilte Bartholomäos dem Gesandten von Irinäos, dem
Metropoliten von Nazareth, Kyriakos, mit. Bartholomäos hatte den
Gesandten gestern in seinem Amtssitz im Phanar in Istanbul
empfangen.
Erziehungsministerin Marietta Giannakou, die in ihrem
Amt auch für Religionsfragen zuständig ist, erklärte: „Die
Regierung unterstützt die Institution des Patriarchats von
Jerusalem uneingeschränkt. Wir sind nicht nur eine der
interessierten Seiten, sondern haben, sondern haben auch verbriefte
und unumstößliche Rechte.“ Gleichzeitig brachte die Ministerin die
Ansicht zum Ausdruck, dass der Ökumenische Patriarch von
Konstantinopel, Bartholomäos, „die richtigen Vorschläge
unterbreiten“ werde, um die Kirchenkrise in Jerusalem nicht weiter
ausufern zu lassen. Die Regierung und auch alle anderen politischen
Kräfte seien der Ansicht, dass das Land durch derartige Fragen
nicht bloß gestellt werden dürfe. Betroffen seien sowohl die
Beziehungen zur palästinensischen Führung, zu Israel aber auch zu
Jordanien. Es handle sich um ein außenpolitisches Thema in einer
„heißen Region“, wie sie sich ausdrückte. Für Griechenland gebe es
keinen Grund, in diese Auseinandersetzungen verwickelt zu werden.
Vorgeworfen wird dem Patriarchen von Jerusalem, Immobilien des
Patriarchats in der Altstadt von Jerusalem an die israelische Seite
veräußert zu haben. Seit Wochen fordern aufgebrachte orthodoxe
Christen, vorwiegend Araber, den Rücktritt des Patriarchen. Athens
Bürgermeisterin Bakojanni fordert mutige Schritte von der Regierung
Griechenland/Athen. Ein „Defizit an Identität und Strategie“ warf
Athens Bürgermeisterin Dora Bakojanni der Regierung in einer Rede
vor, die sie gestern in Thessaloniki hielt. Für eine Kurskorrektur
forderte Bakojanni, der immer wieder Anwartschaften auf
Regierungsämter nachgesagt werden, „sofortige und mutige
Entscheidungen“. Außerdem warf sie der Regierung vor, keine klaren
Ziele zu verfolgen. Wer auf zwei Booten das Gleichgewicht halten
wolle, so die Bürgermeisterin wörtlich, der „fällt gewöhnlich ins
Wasser“. Mit Kritik bedachte Bakojanni auch die große
Oppositionspartei PASOK: Die jetzige Athener Bürgermeisterin und
frühere ND-Ministerin konstatierte bei den Sozialisten eine
„Führungskrise“. Das Wetter in Athen und ganz Griechenland
Griechenland/Athen. Ein weiterer Temperaturanstieg kennzeichnet das
heutige Wetter in Griechenland. Die Temperaturen in Athen erreichen
dabei satte 29 Grad Celsius. Es wehen leichte bis mittlere Winde
aus östlicher und nordöstlicher Richtung. Und den ganzen Tag über
lässt sich die Sonne sehen. Für morgen sagen die Meteorologen einen
weiteren Temperaturanstieg voraus. Kultur- und Ausgehtipps für
Athen (17.5.05) Griechenland/Athen. Im Rahmen des Projekts „Die
Ägina Akademie 2005“ gibt es bis Donnerstag im Goethe-Institut in
der Omirou-Straße eine Vortragsreihe. Teilnehmer sind namhafte
internationale Vertreter aus Mediengeschichte, Medientheorie und
Wahrnehmungslehre. Die Reihe steht unter dem Motto: „Licht, Bild,
Illusion“. Der Beginn der Veranstaltungen ist jeweils 20 Uhr. Die
goldenen Zeiten des Hollywood-Films stehen im Mittelpunkt des
Programms, das die weltberühmte Truppe „Holiday on Ice“ ab heute in
der Olympia-Federball-Halle in Goudí präsentieren wird. Insgesamt
stehen bis 24. Mai sieben Auftritte auf dem Programm. Der Eintritt
kostet zwischen 10 und 40 Euro. Und noch einige Ausstellungstipps:
Im Rahmen des 7. Eco-Festivals präsentiert das Kulturzentrum der
Stadt Athen in der Akadimias-Straße 50 eine Ausstellung. Sie trägt
den Titel „Art and Music“; gezeigt werden Werke von Marton Barabas.
Die Ausstellung dauert bis zum 22. Mai. Im Megaron Moussikis wird
auch noch bis 23. Mai eine Ausstellung von in- und ausländischen
Karikaturisten gezeigt. Im Fryssiras-Museum in der Altstadt Plaka
wird seit kurzem eine Retrospektive mit Werken von Jannis
Valavanídis gezeigt. Die Schau umfasst die Periode 1962 bis 2005.
Wer Blumen liebt, der sollte einen Spaziergang zum Kotziá-Platz,
zum Syntagma-Platz sowie zum Nationalgarten, dem Ethnikos Kipos
machen. Bei dortigen „duftenden“ Ausstellungen kommen Blumen- und
Pflanzenfreunde voll auf ihre Kosten. Die Ausstellungen dauern bis
zum 22. Mai. Im Neuen Benaki-Museum in der Piräós-Straße 138 ist
der deutsche Künstler Gerd Knäpper zu Gast. Er zeigt in der Schau
seine Keramik-Arbeiten. Die Ausstellung ist von Montag bis Sonntag
von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Die Ausstellung dauert bis zum 28. Mai.
Eine interessante Schau mit alten Karten und Stichen von Kreta wird
derzeit im Mégaron Eynárdou, der Kulturstiftung der Nationalbank,
präsentiert. Der Titel der Ausstellung lautet „Cabdia – Creta –
Kríti“ und sie umfasst Arbeiten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.
Die ausgestellten Objekte stammen aus staatlichen und privaten
Sammlung. Geöffnet bleibt die Ausstellung bi zum 20. November. Das
Megaron Eynárdou befindet sich in der Agíou Konstantínou-Straße 20.
Zum Schluss noch ein Blick in die Athener Lokalszene Wer Lust auf
Singen hat, der ist heute Abend in Mike´s Irish Bar am Abmelokipi
richtig. Dort gibt es heute Abend wieder eine Karaoke-Nacht. Swing
und Jazz wiederum interpretiert die Gruppe Take the Money and Run
im Auditorium des Französischen Instituts in der Sina-Straße 31.