Griechenland/Athen. Nach dem tragischen Flugzeugabsturz am
vergangenen Sonntag (14.8.) nördlich von Athen konnten bisher 118
Passagiere sowie Crew-Mitglieder tot geborgen werden. Nach drei
Personen, die sich im Flugzeug des zyprischen Unternehmens „Helios“
befanden, wird noch gesucht.
Man vermutet, dass die noch vermissten
Toten unter großen Teilen des Flugzeuges begraben sind. Die
Suchmannschaften hoffen, sie in den kommenden Stunden zu finden. Im
Athener Stadtteil Goudí konnten von 48 dort aufgebahrten Leichen
bisher 24 von Verwandten identifiziert werden. Die Obduktion an
bisher sechs Toten hat ergeben, dass zumindest die untersuchten
Personen beim Aufprall des Flugzeugs offensichtlich noch am Leben
waren. Schwere Vorwürfe erheben unterdessen sowohl Angestellte der
Firma „Helios“ als auch Hinterbliebene der Unfallopfer. Die Mutter
des Co-Piloten sagte gegenüber privaten TV-Sendern, dass ihr Sohn
mehrmals geäußert habe, dass das konkrete Flugzeug „problematisch“
sei. Ähnliche Aussagen machte eine Stewardess des zyprischen
Unternehmens gegenüber MEGA. Ihr zufolge haben Crew-Mitglieder das
Unternehmen „Helios“ auf eigenartigen Geruch im Cockpit aufmerksam
gemacht. Dieser Verweis erfolgte – so die Stewardess – nach der
Rückkehr des Unglücksflugzeuges am Wochenende aus London.
Journalistische Informationen sprechen auch davon, dass Piloten von
„Helios“ sich geweigert haben sollen, das Flugzeug über Athen nach
Prag zu fliegen und dass schließlich ein dritter Ersatzmann – ein
deutscher Staatsbürger – als Pilot fungierte. Das konkrete Flugzeug
vom Typ Boeing 737 meldete bereits dreimal Probleme in der jüngsten
Vergangenheit: Im September 2003, im Dezember 2004 und im April
2005. Alle Maschinen der "Helios" bleiben auf Beschluss des
Unternehmens bis auf weiteres am Boden. TV-Berichte sprechen davon,
dass sich Piloten heute geweigert haben, ein Flugzeug nach Sofia zu
fliegen. Auch die Passagiere lehnten einen Transport in die
bulgarische Hauptstadt mit einem Flugzeug von "Helios" ab.
Schließlich wurden Maschinen der AUA und der Olympic Airlines als
Ersatz angefordert. Etwa 300 Zyprer, die sich auf der griechischen
Insel Kos auf Urlaub befinden, lehnten es heute, Montag, ebenfalls
ab, mit einem Flugzeug von "Helios" nach Zypern zurückzufliegen.
Sie warten weiter auf eine Ersatzmaschine. Die Atmosphäre bei
"Helios" wird als "Pulverfass" bezeichnet. Griechische
Fernsehberichte behaupteten, dass in dem zyprischen Unternehmen
schon seit längerem ein Konflikt zwischen der Führung und den
Angestellten schwele. Die Verantwortlichen von „Helios“ geben auf
die vielen offenen Fragen bisher keine konkrete Auskunft und
verweisen auf die Untersuchungskommission. Die Büros des
Unternehmens auf Zypern sind inzwischen von der Polizei durchsucht
worden. Als Farce stellte sich unterdessen auch eine Meldung
heraus, die am Sonntag um die Welt ging. Ein Mann aus Thessaloniki
hatte behauptet, kurz vor dem Absturz mit seinem Cousin im Flugzeug
telefonische Verbindung gehabt zu haben. Der Cousin habe ihm die
Lage im Flugzeug beschrieben. Der Mann aus Thessaloniki wurde
heute, Montag, verhaftet. Als Grund für seine falschen Behauptungen
gab er an, dass er ins Fernsehen kommen wollte. Angezweifelt wird
auch eine SMS, die angeblich aus dem Flugzeug gesendet worden sein
soll. Tragischer Flugzeugabsturz bei Athen: Sämtliche Insassen tot.
Suche nach Unfallursache läuft auf Hochtouren. (Stand 14.8.)
Griechenland/Athen. Die 121 Leichen, die am Sonntag bei einem
Flugzeugabsturz in der Nähe von Athen ums Leben kamen, konnten bis
auf drei geborgen werden. An Bord des Flugzeuges vom Typ Boeing 737
der zypriotischen Fluggesellschaft „Helios“ befanden sich auch 48
Jugendliche und Kinder. Das Flugzeug war in Larnaka gestartet und
sollte nach einem Zwischenstopp in Athen weiter nach Prag fliegen.
Über die genauen Ursachen des Absturzes, der sich am Sonntagmittag
kurz nach 12.00 Uhr ereignete, wird noch immer gerätselt. Die
Boeing 737 war aus etwa 10.000 Meter Höhe nahe dem Städtchen
Grammatikos in der Nähe von Athen abgestürzt. Aufschluss über die
genaue Absturzursache sollen nun die beiden Flugschreiber der
Unglücksmaschine geben, die ebenfalls geborgen wurden. Nachdem der
Funkkontakt zur Erde abgerissen war, hatten zwei Abfangjäger vom
Typ F-16 des griechischen Militärs die Verkehrsmaschine begleitet.
Sie stellten fest, dass die Piloten der Boeing – einer von beiden
war ein Deutscher – offenbar bewusstlos waren. Vorher hatte einer
der beiden Piloten Probleme mit der Klimaanlage gemeldet. Experten
spekulieren nun darüber, ob sich der Absturz durch den Ausfall der
Sauerstoffversorgung oder des Kabinendrucks ereignete. Die
Angehörigen der verunglückten Passagiere wurden von der
zypriotischen Fluggesellschaft erst Stunden nach dem Absturz
informiert. Inzwischen wurden sie nach Athen geflogen, um bei der
Identifizierung der Toten zu helfen. Untergebracht sind sie in
einem Hotel am internationalen Flughafen „Eleftherios Venizelos“.
Die Regierung in Nikosia hat eine dreitägige Staatstrauer
angeordnet, die am heutigen Montag beginnt. Fahnen auf öffentlichen
Gebäuden werden auf Halbmast gesetzt. Auch in Athen ordnete man für
den morgigen Dienstag Staatstrauer an. Sowohl Zypernpräsident
Tassos Papadopoulos als auch der griechische Premier Kostas
Karamanlis brachen vorzeitig ihren Urlaub ab. Die meisten der
Unglücksopfer sind Zyprioten; es befanden sich aber auch 16
Griechen und einige Personen anderer Staatsbürgerschaft an Bord.
Ein Terroranschlag oder ein Abschuss der Maschine wurden vom
griechischen Regierungssprecher Thodoris Roussopoulos kategorisch
ausgeschlossen.